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„Wir holen den Pavel nach Österreich!“ Helene und Volker kennen sich schon ewig und sind auch Mitte Dreißig noch gut befreundet. Als moderne, liberale Wiener haben sie sich entschieden, einem russischen Freund – Helenes Ex – zur Flucht nach Österreich zu verhelfen. Schließlich hat sich dieser in seiner Heimat politisch engagiert und ist dadurch in Schwierigkeiten geraten. Doch was die beiden zunächst als Abenteuer begreifen, wird schon bald das Gefüge der alten Freundschaft bedrohen. Als Pavel eines Tages – unverhofft mit Frau und Kind – aus dem Zug steigt, beginnt für alle Beteiligten eine aufwühlende Tour aus dem Alltagstrott hinaus und mitten hinein ins (un-)ehrliche Chaos des Lebens. Ab 09. September 2021 im Kino.

STORY:

Helene (Julia Jentsch) hat alles im Griff. Sie ist Richterin, hat zwei Kinder, eine geräumige, freundlich-stylish eingerichtete Altbauwohnung in Wien, ein Wochenendhäuschen im Waldviertel und einen Lebensgefährten, der sie ehrlich liebt. Jakob (Manuel Rubey) ist Musiker, vor längerer Zeit hatte er sogar mal einen richtigen Hit. Bis jetzt ist dem allerdings noch keiner nachgefolgt, eine Tatsache, über die sich Helenes alter Freund Volker (Marcel Mohab) gerne lustig macht. Volker ist nämlich erfolgreich, und das reibt er Helene und Jakob gerne unter die Nase, aber eher freundschaftlich. Denn für echten Neid aufs Familienglück gibt es keinen Grund, schließlich ist Volker happy mit seiner jüngsten Eroberung – bzw. seiner jetzt endlich wirklich großen Liebe –, der Künstlerin Tina (Aenne Schwarz). Dann hat Volker einen Termin in Moskau, und Helene eine Idee: Könnte er nicht für Pavel (Tambet Tuisk), ihren Ex aus der wilden alten Zeit, ein kleines Paket mitnehmen? Pavel ist nämlich Dissident und im Moskauer Untergrund, und er bräuchte dringend Unterstützung. Nach kurzem Widerstand stimmt Volker zu, trifft Pavel (nach einem James-Bond-mäßigem Stunt), betrinkt sich mit ihm und seinen Freunden. Und nach viel zu viel Wodka regt sich der alte Revoluzzer in ihm, und er hat die absolut geniale Idee: Wir müssen Pavel nach Österreich in Sicherheit bringen! Er schafft es tatsächlich, falsche Papiere aufzustellen, und Helene freut sich darauf, ihren alten Lover zu retten.

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Daten zum Film:

Drama
Österreich, 2019
mit Julia Jentsch, Manuel Rubey, Aenne Schwarz, etc.
Freigegeben ab 12 Jahren*
Laufzeit: Ca. 104 Minuten
Jip Film und Verleih
OT: „Waren einmal Revoluzzer“

* Der Film ist ein typisches Drama mit sozialkritischem Hintergrund. Es gib ein paar wenige Momente, die am Ende tatsächlich eine Freigabe ab 12 Jahren rechtfertigen. Dennoch aber nichts, bei dem jüngere Zuschauer ein Trauma bekommen würden. 

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Die Haupt-Charaktere:

Julia Jentsch
als 
Helene

Manuel Rubey
als 
Jakob

Marcel Mohab
als 
Volker

Tambet Tuisk
als 
Pavel

Darsteller und ihre Rollen:
Julia Jentsch: Helene
Marcel Mohab: Volker
Aenne Schwarz: Tina
Tambet Tuisk: Pavel
Josef Hader: Volkers Vater
Manuel Rubey: Jakob
Lena Tronina: Eugenia
u.v.a.

Julia Jentsch spielt die Richterin Helena. Sie begann ihre Theaterkarriere nach dem Besuch der Berliner Schauspielschule Ernst Busch, wo sie in München festes Ensemblemitglied wurde. Im Kino erlangte sie größere Bekanntheit als weibliche Hauptdarstellerin in Hans Weingartners Film „Die fetten Jahre sind vorbei“, der 2004 beim Internationalen Filmfestival in Cannes mit dem Preis der Jury ausgezeichnet wurde. 2005 spielte sie im Kinospielfilm „Sophie Scholl“ die Hauptrolle und erhielt dafür den Silbernen Bären, den Deutschen Filmpreis und wurde als Beste Europäische Filmschauspielerin ausgezeichnet. Mit Hans Christian Schmid drehte sie die vielfach ausgezeichnete ARD-TV-Miniserie „Das Verschwinden“, für die sie 2018 mit dem Deutschen Fernsehpreis geehrt wurde.

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Manuel Rubey ist Jakob, der Mann von Helene. war Mitgründer der Popband „Mondscheiner“, die 2006 mit dem Lied „Das was wir sind“ ihren Durchbruch feierte. 2009 spielte er die Hauptrolle in „Falco – Verdammt wir leben noch!“. 2015 war er mit Marcel Mohab Hauptdarsteller im Film „High Performance“ (Regie: Johanna Moder). Auch bei dem preisgekrönten Film „Gruber Geht“ (2015) hatte er die Hauptrolle und spielte viele Nebenrollen, unter anderem bei der TV-Serie „Das Team“ (2018). Im Januar 2020 feierte sein ersten Solokabarettprogramm „Goldfisch“ im Wiener Stadtsaal Premiere. Neben der Ko-Autorenschaft bei „Waren einmal Revoluzzer“ ist Rubey Autor. Im August 2020 erschien sein erstes Buch „Noch einmal schlafen, dann ist morgen“.

Aenne Schwarz spielt die Frau von Tina. Sie arbeitete nach ihrem Schauspielstudium an der Ernst Busch Hochschule in Berlin viele Jahre als festes Ensemblemitglied unter anderem am Maxim-GorkiTheater und dem Wiener Burgtheater. Für ihre Rolle in Maria Schraders österreichischem Oscar-Kandidaten „Vor der Morgenröte“ (2016) wurde sie für den Preis der deutschen Filmkritik in der Kategorie Beste Darstellerin nominiert. In ihrer Rolle als „Janne“ in Eva Trobischs Kinofilm „Alles ist gut“ (2018) erhielt sie den Förderpreis Neues Deutsches Kino als Beste Nachwuchsdarstellerin.

Marcel Mohab spielt Volker. Er studierte Darstellende Kunst in Linz und war nach einer anschließenden Clownsausbildung in Paris in zahlreichen Theaterstücken engagiert. Er trat auch als Kabarettist und Comedian auf verschiedenen Kleinkunstbühnen in Österreich, Deutschland, der Schweiz und Tschechien auf, wofür er 2016 den Klagenfurter Kleinkunstpreis HERKULES gewann. 2014 schrieb er mit Regisseurin Johanna Moder den Kinofilm „High Performance“, bei dem er mit Manuel Rubey die Hauptrolle spielt. Für diesen Film er- hielt er den Publikumspreis beim Festival Max Ophüls Preis. Auch im Fernseher ist er unter anderem bei „Nichts zu verlieren“ „Geschenkt“, „Soko Leipzig“ und der ZDF-Serie „Die Chefin“ zu sehen.

Sharks Filmreview

Ein österreichisches Drama mit dem Titel „Wir waren Revoluzzer“! Das schreibt schon nach einem sehr sozialkritischen Hintergrund. Die Schauspieler hat man zwar teilweise schon mal irgendwo gesehen, sind aber nicht so präsent, dass ich mich auf Anhieb erinnere. Bleibt mir also nur der berühmte Sprung ins kalte Wasser und den Film möglichst vorbehaltslos anschauen. Es ist eine eher kleine Kinoproduktion und läuft erwartungsgemäß nur in bestimmten Kinos.

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Die Story ist jetzt nicht unbedingt die ganz große neue Offenbarung und dennoch bin ich teilweise ein wenig von den kleinen Twists und Überraschungen entzückt. Leider ist es aber immer nur ein kleiner Moment, bis der Film wieder in eine ziemliche langatmige Lethargie verfällt.  Es passieren zwar immer mal wieder Dinge, doch ist es irgendwie noch nicht genug, um meine Aufmerksamkeit durchgehend hoch zu halten. Nun muss ich gestehen, dass ich den Film daheim und nicht in einem Kino gesichtet habe, wo es noch zusätzlich Ablenkung gibt. Schauspielerisch ist es solide und auch die Dialoge fallen weder negativ noch positiv abweichend auf. Auch der österreichische Dialekt bei einigen der Protagonisten stört nicht wirklich. Vielleicht verstehe ich es nur einfach nicht, aber was genau soll der Titel „Wir waren Revoluzzer“ mit der tatsächlichen Handlung zu tun haben? Waren sie früher Revoluzzer? Davon sieht man aber nichts… Sind sie es heute? Aber warum und was genau macht sie dazu? Schade, dass ich da keine Erklärung bekommen kann.

Ein Film, den man sich durchaus anschauen kann, der aber keinen bleibenden Eindruck hinterlässt und schon nach dem Schauen vermutlich wieder in der Versenkung verschwinden wird. Bei dieser Art Film stelle ich mir immer die Frage, ob so etwas tatsächlich auf einer Kinoleinwand funktioniert?! Als Fernsehfilm auf den öffentlich-rechtlichen Kanälen passt er ausgezeichnet und hier sehe ich ihn auch viel eher, als im Lichtspielhaus.

HaiHaiHaiHai

Fazit:

Kein Film, der einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Ich würde ihn lieber als Fernsehfilm und nicht als Kinofilm sehen, da mir dafür einfach an einigen Stellen die typische Kino-Qualität fehlt und auch die Story nicht unbedingt als neu und innovativ rüber kommt.

Text: The Shark, Jip Film und Verleih
Fotos:  © Jip Film und Verleih
Daten/Infos: Jip Film und Verleih, Wikipedia, IMDb
Video: YouTube – Channel/Copyright: Jip Film & Verleih

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