
Die Legende ist zurück! Heidi muss einen Luchs vor den Machenschaften eines gierigen Geschäftsmannes retten.
Kinostart: 26. Juni 2025
Story:
Die temperamentvolle Heidi lebt bei ihrem grummeligen Großvater Alm-Öhi in einer zurückgezogenen Berghütte in den Schweizer Alpen. Heidi hat Ferien und wünscht sich nichts sehnlicher, als ihre Freundin Clara beim Urlaub an der Ostsee zu besuchen. Doch der Fund eines einsamen und verletzten Luchs-Kätzchens ändert ihre Pläne: Das Luchs-Junge muss dringend zurück in die Berge zu seiner Familie! Ohne Großvaters Wissen kümmert sich Heidi liebevoll um ihren neuen kleinen Freund. Wenn nur nicht der geldgierige Geschäftsmann Schnaittinger wäre, der in der wunderschönen Berglandschaft ein großes Sägewerk errichten möchte und Fallen für die Luchse aufgestellt hat. Nun ist es an Heidi und ihrem besten Freund Peter, nicht nur das süße Luchs-Junge und seine Familie, sondern auch die Dorfgemeinschaft und die heimische Natur, die sie so liebt, zu retten.
Daten zum Film:
Animations-Abenteuer
Deutschland/Belgien/Spanien, 2025
u.a. mit der Stimme von Max Giermann
Freigabe ab 0 Jahren
Laufzeit: Ca. 79 Minuten
LEONINE
OT: „Heidi – und die Legende vom Fuchs“
* Die Freigabe ab 0 Jahren ist korrekt. Man sollte vielleicht nach oben begrenzen 🙂
Sprecher:
Max Giermann: Schnaitlinger
Rest nicht bekannt

Es fängt mit einem Donnerschlag an – oder besser gesagt: mit einem stillen Aufschrei im Kinosaal. Die Titelmelodie. Was ist damit passiert? Der legendäre Jodler, der ganze Kindheiten geprägt hat, wurde kommentarlos gestrichen. Stattdessen: ein neuer Song von Claudia Koreck, brav und belanglos. Was für viele Zuschauer wohl nur eine Fußnote ist, fühlt sich für Fans der alten Serie (wie mich) wie eine Entwurzelung an. Und dieses Gefühl bleibt. Natürlich hat der Film gute Absichten. Es geht um Umweltschutz, Artenvielfalt, den Erhalt der alpinen Landschaft – und das ist alles richtig. Aber wie das erzählt wird, wirkt leider pädagogisch, aber nicht poetisch. Die Story rund um ein verletztes Luchskind, die böse Bauunternehmer-Firma und Heidis Rettungsmission wirkt konstruiert und schematisch. Die Gegenspieler sind eindimensional, die Konflikte ohne innere Spannung. Wer den subtilen Charme der alten Serie mochte, wird hier nur ein müdes Nicken übrighaben.
Ein kleiner Lichtstrahl: Max Giermann als Geschäftsmann Schnaitlinger. Seine Stimme bringt Energie in eine ansonsten sehr steife Figurenwelt. Leider bleibt auch seine Rolle im altbekannten Raster: böse, laut, gierig – fertig. Heidi selbst bleibt farblos, Peter hat kaum Profil, und Clara wirkt eher wie ein Alibi-Auftritt als ein echter Charakter. Die Dialoge sind oft hölzern, manchmal sogar unfreiwillig komisch. Und immer wieder fragt man sich: Warum fühlt sich das alles so leblos an?
Visuell macht der Film durchaus etwas her: Die Berge, Wälder und Lichtstimmungen sind liebevoll animiert. Die ruhige Erzählweise, die entschleunigte Bildsprache – all das ist für Vorschulkinder ideal. Keine Reizüberflutung, kein hektisches Schnittgewitter. Doch diese Qualitäten reichen nicht, um den dramaturgischen Stillstand zu überdecken.
Fazit: Für Kinder zwischen 4 und 7 Jahren: Ja. Die Message ist klar, die Bilder schön, die Gefahr nie zu bedrohlich. Für erwachsene Fans der alten Serie: Eher nicht. Was einst Wärme, Tiefe und Zeitlosigkeit hatte, wirkt hier flach und austauschbar. „Heidi – Die Legende vom Luchs“ ist ein typisches Beispiel für das Dilemma vieler Neuauflagen: Es reicht nicht, bekannte Namen und Berge auf die Leinwand zu bringen. Ohne emotionale Tiefe, ohne echte Figurenentwicklung, ohne musikalisches Erbe bleibt der Film ein nett gemeintes, aber letztlich für mich sehr enttäuschend.
Einzelbewertung:
Story/Idee: 4/10
Drehbuch/Umsetzung: 4/10
Character/Figuren: 4/10
Hauptfiguren (Wirkung): 4/10
Nebenfiguren (Wirkung): 3/10
Bild/Qualität: 5/10
Sprache/Dialoge: 5/10
Schnitt: 5/10
Musik: 2/10
Unterhaltungswert: 4/10
Altersgerechtheit: 7/10 (ab 0 Jahren)
Gesamtwertung: 4,6 / 10
Nicht in der Gesamtwertung enthalten:
Filmtitel: 10/10 (Titel ist noch das Beste am Film)
Synchronisation: –