
Die Aschenputtelstory in düster, radikal und kontrovers! Schafft es in diesem Fall doch die hässliche Stiefschwester den Prinzen zu bekommen?
Kinostart: 05. Juni 2025
Story:
Elvira (Lea Myren) hat genug vom Dasein im Schatten ihrer bildhübschen Stiefschwester Agnes (Thea Sofie Loch Næss). Um die Blicke von Prinz Julian (Isac Calmroth), dem begehrtesten Junggesellen des gesamten Königreichs, auf sich zu ziehen, ist ihr jedes Mittel recht. Unter Einsatz von Blut, Schweiß und Tränen schreckt Elvira vor nichts zurück, um den Prinzen für sich zu gewinnen.
Daten zum Film:
Horrorkomödie
Norwegen, Schweden, Polen, Dänemark, 2025
Mit: Lea Myren, Thea Sofie Loch Næss, Ane Dahl Torp, etc.
Freigabe ab 16 Jahren
Laufzeit: Ca. 105 Minuten
Capelight Pictures
OT: „Den stygge stesøsteren“
* Ich finde die Freigabe ab 16 Jahren vollkommen falsch! Es werden klare sexuelle Handlungen, inkl. der Geschlechtsteile, gezeigt. Ist nur noch Gewalt ein Indiz für Freigaben ab 18 Jahren? Ich kann noch den Kopf schütteln, was die FSK sich manchmal so dabei denkt.
Darsteller und die Rollen:
Lea Myren: Elvira
Ane Dahl Torp: Rebekka
Thea Sofie Loch Næss: Agnes
Flo Fagerli: Alma
Isac Calmroth: Prince Julian
Malte Myrenberg Gårdinger: Isak
Ralph Carlsson: Otto
Cecilia Forss: Sophie von Kronenberg

Die Idee, das Aschenputtel-Motiv einmal anders zu erzählen, klang vielversprechend – düsterer, radikaler, vielleicht mit einer Prise Horror. Doch „The Ugly Stepsister“ scheitert an den eigenen Ambitionen. Bereits in den ersten Momenten hatte ich in Sachen Bildgebung den Eindruck, es handele sich um ein Low-Budget-Studentenprojekt. Das konnte sich zwar dann einpendeln, mich allerdings noch immer nicht überzeugen. Die Story dürften allen soweit bekannt sein, wird hier auch in großen Teilen so erzählt, wie man sie in Erinnerung hat. Es wurden jedoch einige sehr kreative und einige sehr fragwürdige Parts hinzugefügt. Die Kritik an der Schönheitsindustrie wird deutlich thematisiert. Die Make-Ups waren auf den ersten Blick zwar OK, aber mit deutlichen Anschlussfehlern (bsp. Krumme Nase mal links… mal rechts) für einen Film mit diesen Ambitionen nicht professionell genug.
Schauspielerisch bewegt sich der Film im Mittelmaß. Lea Myren ist noch recht neu im Filmbusiness und leider merkt man ihr die Unerfahrenheit auch in vielen Szene an. Deutlich mehr Erfahrung bringt Thea Sofie Loch Næss als Darstellerin der Agnes mit, aber auch sie kann hier nichts retten. Zu gezwungen und auch zu wenig Charisma bei nahezu allen Rollen. Einige kreative Ansätze und gute Einzelszenen blitzen kurz auf, reichen aber nicht aus, um die strukturellen Schwächen auszugleichen. Besonders fragwürdig sind jedoch Szenen, in denen Sexualität nicht nur explizit, sondern explizit grafisch dargestellt wird. Die Kamera scheut nicht vor erigierten Geschlechtsteilen oder Ejakulat zurück – eine Grenze, die ohne erkennbare dramaturgische Notwendigkeit überschritten wird. Ein FSK-18-Rating wäre hier zwingend gewesen.
Leider kann ich unterm Strich die Meinung vieler meiner Kollegen nicht teilen. Weder ist es für mich ein Horrorfilm, noch ist es eine gelungene Adaption des Märchens. Mir fehlt es einfach an Qualität und Substanz, daher nur knapp unter erträglichem Mittelmaß.
Einzelbewertung:
Story/Idee: 5/10
Drehbuch/Umsetzung: 5/10
Darsteller/Casting: 4/10
Hauptdarsteller (Wirkung): 4/10
Nebendarsteller (Wirkung): 3/10
Schauplätze/Ausstattung: 5/10
Sprache/Dialoge: 6/10
Schnitt/Kamera: 4/10
Musik: 5/10
Kostüm: 7/10
Make-Up/Effects: 4/10
Unterhaltungswert: 6/10
Horror-Faktor: 2/10
Gesamtwertung: 4,6 / 10
Nicht in der Gesamtwertung enthalten:
Filmtitel: 8/10 (ist noch mit das Beste am Film)
Synchronisation: Habe die Originalversion gesehen