Der Sommer nach dem Abitur

Das ZDF zeigt am 25. Juni 2020 die deutsche Komödie „Der Sommer nach dem Abitur“ und Fans von Bastian Pastewka kommen mal wieder voll auf ihre Kosten. Die Produktion aus dem Jahr 2019 ist auch schon vorher in der Mediathek des ZDF abrufbar.

STORY:
Nach dem Abitur wollten die drei Schulfreunde Alexander, Paul und Ole auf ein Konzert ihrer Lieblingsband Madness. Doch irgendetwas kam für alle dazwischen. Zu ihrem Glück gibt es die Band noch immer, und so machen die drei Mittvierziger sich ein Vierteljahrhundert später in einem klapprigen Golf auf den Weg, das Versäumte nachzuholen – denn Madness geben erneut ein Konzert.

Doch was als vergnügliche Nostalgietour geplant war, wird zu einem Desaster: Die drei Freunde von einst haben sich verändert, und so recht wollen der angeblich glücklich verheiratete Phar­mavertreter Alexander, der Hallodri Paul und der Ratgeberautor Ole nicht mehr zusammenpassen. Alexander reagiert hysterisch auf den Verlust seiner Tabletten, ist er doch mittlerweile sein eigener bester Kunde. Zudem vermasselt er Ole die Partie bei einer Country-Sängerin. Gemeinsame Nächte im Zelt sind weit weniger amüsant als erwartet, und mit dem Konzert geht am Ende auch noch alles schief, denn die von Paul online erstandenen Tickets sind gefälscht. Doch die Verzweiflung währt nicht lange: In Babettes Kneipe veranstalten die Jungs ihren eigenen Gig nach dem Motto „You better start to move your feet – to the rockinest, rock-steady beat of madness“.

sommer01

Interview mit Bastian Pastewka

Wann haben Sie Abitur gemacht?
Bastian Pastewka: Pünktlich, ohne Umwege, im Jahre 1991. Sehr durchschnittliches Ergebnis, was mich damals arg verstimmt hat. Ich war zunächst ein recht guter Schüler, doch je mehr es aufs Abitur zuging, desto mehr überholten mich die anderen. Ich habe mich auf meinen Lorbeeren ausgeruht und nicht erkannt, dass es nicht immer reicht, die originellste, aber eben nicht die richtige Antwort parat zu haben.

Was haben Sie im Sommer nach dem Abitur gemacht?
Bastian Pastewka: Ich bin sofort in den Zivildienst eingestiegen, der zu dieser Zeit noch 15 Monate betrug. Ich wollte diese Phase so schnell wie möglich hinter mich bringen. Während meine Mitschüler durch die Welt gondelten und ihr Abi feierten, war ich Bluttransportfahrer für die Uniklinik Bonn – auf einem Fahrrad. Ich bekam den verantwortungsvollen Job, Proben und Blutkonserven zum Einsatz zu fahren. Doch die Klinik hatte uns nicht genug Transportgerät zur Verfügung gestellt. Wir mussten improvisieren: Auf meiner Kühltasche stand „Pumuckl“.

Haben Sie noch Kontakt zu damaligen Mitschülern?
Bastian Pastewka: Wir waren mit über 100 Personen ein sehr unübersichtlicher Jahrgang, aber es war mir möglich, mit rund 15 Personen intensiven Kontakt zu halten.

Was bedeutet Freundschaft für Sie?
Bastian Pastewka:  In der Tat sind viele Kollegen meines Abiturjahrgangs immer noch meine besten Freunde. Allein das ist ein Verdienst. Möglicherweise gäbe es diese Freundschaften nicht, wenn wir uns nicht acht Jahre täglich in der Schule begegnet wären. Einige habe ich über Jahre aus den Augen verloren, doch kaum sieht man sich wieder, verständigt man sich sofort auf das Vokabular und die Scherze aus der Abizeit. Meist brüllen wir uns Sätze aus „Die Ritter der Kokosnuss“ oder ähnliches zu. Das ist auch eine Qualität einer Freundschaft.

Haben Sie nach Ihrem Abitur ein Vorhaben nicht gemacht, das aber später nachgeholt?
Bastian Pastewka: Als ich 1989 in die Oberstufe kam, endete die deutsche Teilung. Ich war vor dieser Zeit ein paarmal in Berlin-West und -Ost, aber es ärgert mich bis heute, dass ich genau in der entscheidenden Wendezeit im piefigen Bonn mein Abitur machen musste. Ich bin daher später nach Berlin gezogen, um ganz sicher zu sein, in Zukunft nie wieder etwas Vergleichbares zu verpassen.

Haben Sie Ihr 25. Abi-Jubiläum begangen?
Bastian Pastewka: Aber ja, und wir hätten uns alle gewundert, wenn nicht. Es kamen ungefähr 70 Leute, und unsere Lehrer haben uns für diesen Tag extra die Schule aufgeschlossen. Wir schlichen noch einmal durch die menschenleeren Gänge und mussten feststellen, dass sich im Gebäude nichts verändert hatte. Klar, sie haben gestrichen, aber das Mobiliar in den Klassenzimmern, die Tafel, die Mülleimer – das war alles noch das gleiche. Sie hatten nur neue Steckerleisten und Kabelwege montiert, und eine Freundin fand unter einer Bank zufällig ein Biologiebuch, in dem noch ihr Name drin stand.

Madness ist die Lieblingsband der drei Schulfreunde Alexander, Ole und Paul. Sind Sie auch Madness-Fan?
Bastian Pastweka: „Our House“ von Madness und „Sweet Dreams“ von den Eurythmics sind die ersten Pop-Songs, an die ich mich überhaupt erinnern kann. Ich kenne nicht alle Madness-Songs, aber der Sound der Band begleitet mich seit meiner Kindheit. Und ich durfte 2007 einige Mitglieder von Madness in London kennenlernen, das war eine ganz besondere Freude.

Für welche Band wären Sie damals weit gereist?
Bastian Pastewka: Ich muss passen, ich war nie ein Freund von Live-Konzerten und habe bis heute nahezu keines gesehen.

Was war Ihr absolutes Lieblings-Band-Fan-Outfit?
Bastian Pastewka: Die Outfits von Madness sind schon sehr besonders gewesen in ihrer Zeit. Ich war damals Fan von Elektro-Pop-Bands wie Kraftwerk oder The Art of Noise, die sich im Grunde für ihre Konzerte verschleierten.

Hatten Sie je einen Golf I?
Bastian Pastewka: Nein, nie, obwohl ich voll in das Raster passen würde. Mein erster Wagen war ein gebrauchter Ford Fiesta, der vollkommen unverdächtig war. Ich kam damit sehr seriös rüber, und ich glaubte damals, weiß sei eine anerkannte Autofarbe.

Erzählen Sie uns ihren lustigsten Outtake-Moment bei „Der Sommer nach dem Abitur“.
Bastian Pastewka: Mir wurde schlecht im stehenden Fahrzeug. Warum? Unser Regisseur Eoin Moore hat einige Details der Golf-Fahrten, die Ole, Paul und Alex machen, im Studio gedreht. Der Simulation wegen wurde die bewegte Landschaft auf Leinwände um uns herum projiziert. Das habe ich vollkommen unterschätzt: Die Augen sagten, wir fahren, der Verstand sagte, wir stehen. Mein Hirn entschied sich, diese Herausforderung abzulehnen und ging auf den Modus Übelkeit mit kurzzeitigem Schwindelanfall. Das wäre mir zu Abiturzeiten nicht passiert.

Herr Pastewka, „Der Sommer nach dem Abitur“ ist Ihr erster Film seit 2012. Was hat Sie am Drehbuch beziehungsweise Ihrer Rolle überzeugt?
Bastian Pastewka: Ich hatte mit Marc Terjung schon einmal zusammengearbeitet. Wir beide mögen Kumpel-Filme – aber er wollte in unserem Film keine simple Retro-Begeisterung zeigen, sondern einen Roadtrip von alten Freunden spektakulär scheitern lassen. Ich war erst nicht überzeugt, aber als er mir den Kernsatz: „Wir sind Freunde, das hat mit Mögen nicht viel zu tun“ nannte, war ich Feuer und Flamme. Mein Wunsch war, dass meine Rolle Alexander die einzige des Trios ist, der die Rumpelmucke von Madness eigentlich hasst, aber zu verzweifelt ist, um den doofen Trip abzusagen. Am Ende des Films ist Alex allerdings nicht der einzige mit dieser Haltung.


YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

CAST:
Bastian Pastewka: Alexander
Fabian Busch: Ole
Hans Löw: Paul
Charly Hübner: Achim
Pegah Ferydoni: Stephanie
Julia Richter: Claudia
Alessija Lause: Babette
u.a.

SHARK´s Filmreview

Wenn man Bastian Pastewka mag, dann ist dieser Freunde-Road-Trip-Film genau das Richtige! Der Komiker und Schauspieler hat einen Vorteil und einen Nachteil… Der Nachteil: Er kann eigentlich nur eine Figur spielen! Der Vorteil: Er kann eigentlich nur eine Figur spielen!! Ok, ausgenommen er hüpft in seine früheren Rollen, wie z.B. Brisko Schneider. Aber ehrlich gesagt, war er da auch irgendwie immer Pastewka. Spätestens aber nach seiner Erfolgsserie, will man ihn auch gar nicht anders sehen. Zumindest geht es mir so und ich kenne viele Hardcore-Fans, die das ganz genauso sehen.

„Der Sommer in nach dem Abitur“ stand unbedingt auf meiner Must-See-Liste und ich hatte mich auf eine leichte Komödie mit ein paar dummen Sprüchen und Slapstick-Momenten eingestellt. Genau diese Faktoren habe ich letztlich auch bekommen, wobei ich dennoch in einigen Szenen durchaus den lustigen Charakter ein wenig vergessen habe. Im Grunde geht es nur um eine Sache… FREUNDSCHAFT! Nicht irgendeine, sondern eine Männerfreundschaft, die ihren Ursprung in der Schulzeit hatte. Diese Momente im Leben werden einige aus der realen Welt erkennen und vielleicht ist es ja tatsächlich ganz ähnlich abgelaufen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass einige Teile des Film durchaus aus der Historie oder aus Geschichten des näheren Umfelds des Autors stammen. Es ist so nah dran… an der Realität.

Bastian Pastewka ist in diesem Film auch nicht der alleinige Herrscher über die Floskeln, sondern auch seine Kollegen Löw und Busch halten gelegentlich ganz gut mit. Am Ende wird es allerdings ein bisschen zu überzogen und hier hätte ich mir ein wenig weniger Dramatik und Überzeichnung gewünscht. In der dargestellten Form hätte man dieses inhaltliche Stilmittel gar nicht gebraucht.  Was mich aber zusätzlich noch begeistert hat, ist die Filmmusik! Natürlich Madness, aber auch Whitney Houston, Phil Collins und sogar Heino wandern in den Zuschauergehörgang! Es gibt sogar Szenen, da muss man einfach mitsingen! Das gefällt mir…

sommer02

Fazit:
Insgesamt sicherlich kein Überfilm oder ein Movie, dass man unbedingt in seiner Sammlung wiederfinden sollte. Dennoch aber gute Unterhaltung zwischendurch und für Fans von Bastian Pastewka sowieso immer gut. Ich habe jedenfalls lautstark „Our House“ mitgesungen… 

Affiliate-Links: Diese Links sind spezielle Links zu Produkten von Amazon. Durch den Kauf der Produkte erhalte ich Prozente, was aber die Waren selbst nicht teurer macht. Danke für eure Unterstützung!

Text: The Shark, ZDF
Fotos: ZDF, Britta Krehl und Frédéric Batier
Daten/Infos zum Film: ZDF
Video: YouTube – Channel: Movieshark (Copyright: ZDF)

Der Artikel „Der Sommer nach dem Abitur“ enthält Werbung!