In der Reihe der Filme von Rechtsanwalt Vernau, kommt nun ein weiterer Film mit abgeschlossener Handlung. Diesmal geht es um mehrere Morde und ein Geheimnis! Was steckt hinter dem Blutvergießen und was hat Vernau mit den Verbrechen zu tun? Zu sehen am 11. Januar 2021 in der ZDF Free-TV-Premiere um 20:15 Uhr.
STORY:
Im Büro des Berliner Rechtsanwalts Joachim Vernau (Jan Josef Liefers) findet eine Steuerprüfung statt. Aus unerfindlichen Gründen interessiert sich der zuständige Finanzbeamte Harry Fischer (Peter Trabner) für einen vier Jahre alten Bewirtungsbeleg und nötigt Vernau deshalb, mitten in der Nacht in der Kanzlei vorbeizukommen. Als er eintrifft, ist der Steuerprüfer tot – erschossen.
Was ist das Besondere an der Quittung? Vernau war damals mit einem seiner ältesten Freunde, dem Ku’damm-Advokaten Sebastian Marquardt (August Zirner), in einem teuren Restaurant essen. Marquardt kann oder will ihm aber nicht weiterhelfen. Er hat andere Sorgen: Die Ehe mit seiner Frau Brigitte (Carina Wiese) ist ein Scherbenhaufen, Schulden und mit Tatjana Wolgast (Irina Potapenko) hat er eine neue Geliebte, die auch Mitarbeiterin ist. Auch Vernau ist eigentlich mit anderen Dingen beschäftigt: Seine Mutter Hildegard (Elisabeth Schwarz) und ihre Freundin Hüthchen (Carmen-Maja Antoni) sind Opfer eines Immobilienhais geworden, und er vertritt die beiden bei einer Räumungsklage vor Gericht.
Dann ist Sebastian Marquardt auf einmal wie vom Erdboden verschwunden. Vernau und seine Kollegin Marie-Luise Hoffmann (Stefanie Stappenbeck) recherchieren und finden heraus, dass am Tag, an dem der Bewirtungsbeleg ausgestellt wurde, eine Berliner Staatsanwältin Selbstmord beging. Gibt es einen Zusammenhang? Und sie entdecken, dass der tote Finanzbeamte offensichtlich Korruptionsfällen und krummen Geschäften in der Berliner Immobilienbrache auf der Spur war. Die Nachforschungen bleiben nicht unbemerkt und Vernau gerät an den zwielichtigen Adil Kalaman (Kida Khodr Ramadan) und in Lebensgefahr.
Daten zur Serie:
Krimi
Deutschland, 2020
mit Jan Josef Liefers, Stefanie Stappenbeck, Kida Khodr Ramadan, etc.
Shark-Empfehlung ab 12 Jahren*
Laufzeit: Ca. 89 Minuten
Erstausstrahlung: 11.01.2021 ZDF
(OT: „Requiem für einen Freund“)
Nach dem gleichnamigen Roman von Elisabeth Herrmann
* Es geht um ein paar Morde und dabei fließt auch ein bisschen Blut. Alles noch im TV-konformen Rahmen, aber dennoch würde ich ihn ab 12 Jahren einsortieren.
Die Cast/Darsteller:
Jan Josef Liefers
als
Joachim Vernau
Stefanie Stappenbeck
als
Marie-Luise Hoffmann
Irina Potapenko
als
Tatjana Wolgast
Kida Khodr Ramadan
als
Adil Kalaman
Die Darsteller und Rollen:
Jan Josef Liefers: Rechtsanwalt Joachim Vernau
Stefanie Stappenbeck: Marie-Luise Hoffmann
August Zierner: Sebastian Marquardt
Carina Wiese: Brigitte Marquardt
Elisabeth Schwarz: Hildegard Vernau
Carmen-Maja Atoni: Hüthchen
Irina Potapenko: Tatjana Wolgast
Jörg Thadeusz: Dr. Forsberg
Rainer Strecker: Kommissar Thorsten Vaasenburg
Peter Trabner: Harry Fischer
als Gast
Kida Khodr Ramadan: Adil Kalaman
u.a.
Jan Josef Liefers hat nun bereits zum 6. Mal die Rolle des Rechtsanwalts Joachim Vernau übernommen. Seit Mitte der 80er Jahre ist der deutsche Schauspieler, Regisseur, Produzent und Musiker nun schon im Business. Er spielte in Erfolgsfilmen wie „Knockin on heavens door“ (1997), „Die Sturmflut“ (2006), „Honig im Kopf“ (2014) und „Das Pubertier – Der Film“ (2017). Er erhielt für seine Leistungen zahlreiche Auszeichnungen, darunter auch das Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland.
Stefanie Stappenbeck ist in diesem Film gleichzeitig Kollegin und Vermieterin von Rechtsanwalt Vernau. Auch sie ist bereits in den vorherigen 5 Produktionen mit dabei. Sie ist regelmäßig in verschiedenen deutschen Krimiserien zu sehen und spielte im Alter von 12 Jahren im TV-Film „Der Elterntauschladen“ mit. Erst kürzlich war sie in der neuen ZDF-Miniserie „Für immer Sommer 90“ zu sehen. In zahlreichen Kinofilmen war sie ebenfalls in Haupt- und Nebenrollen vor der Kamera, darunter z.B. „Die Hochzeit“ (2020), „Klassentreffen 1.0“ (2018), „1 1/2 Ritter“ (2008) und „Barfuss“ (2005).
Irina Potapenko spielt Tatjana Wolgast, eine wichtige Schnittstelle in der gesamten Geschichte von „Requiem für einen Freund“. Die deutsch-ukrainerin spielt bereits seit 2006 verschiedene Rollen in russischen, aber auch vielen deutschen Produktionen. Ihr bis heute größter Erfolg war der Film Revanche, der als nicht-amerikanischer Film für den Oscar in Hollywood nominiert wurde. Ansonsten hatte sie bisher hauptsächlich Gast- oder Nebenrollen.
Kida Khodr Ramadan muss man eigentlich nicht mehr vorstellen. Hier spielt er, mal wieder einen Kriminellen, was er in den Produktionen sehr häufig macht. Neben Filmen wie „Narziss und Goldmund“ (2020), „Dünnes Blut“ (2020), „Das perfekte Geheimnis“ (2019), „Die Goldfische“ (2019) und „Vaterfreuden“ (2014) ist er Teil der Cast bei „4 Blocks“ (2017-2019) gewesen. Für die Rolle in der Serie erhielt er u.a. den Deutschen Fernsehpreis.
Jan Josef Liefers ist für mich immer ein Garant für gute Filme und auch als Rechtsanwalt Vernau konnte er bereits 5 Mal überzeugen. Was soll das schon bei der 6. Episode schief laufen. Vorweg sei gesagt, dass es sich um eine abgeschlossene Folge in Spielfilmlänge handelt, die nach dem Buch von Elisabeth Herrmann produziert wurde. Man braucht keine Vorkenntnisse um alles verstehen zu können. Kleinigkeiten sind einleuchtender, wenn man auch die anderen Teile kennt, doch spielt dies im Kontext der Geschichte keine Rolle mehr.
„Requiem für einen Freund“ ist ein sehr ansprechender Sonntag-Abend-Krimi und eine echte Alternative zu den herkömmlichen Krimiserien. Wer es noch nicht weiß, dem möchte ich hier kurz das Wort Requiem übersetzen. Hierbei handelt es sich übersetzt um die Totenmesse bzw. auch das Seelenamt der katholischen Kirche. Weit entfernt könnte man es auch als Begräbnis bezeichnen, was hier wohl auch besser zum Titel passen würde. Liefers ist auch in diesem Film wieder ganz klar der Garant für einen unterhaltsamen Fernsehabend. Überraschend gut finde ich Irina Potapenko, die in einigen ernsteren Passagen sehr glaubwürdig und überzeugend agiert. Nun komme ich mal wieder zu Kida Khodr Ramadan, der hier eine Gastrolle inne hat. Warum auch immer diese Gangsterrollen mit ihm besetzt werden, ich verstehe es nicht. Entweder er spielt sehr lustig, oder er spielt wirklich einen skrupellosen Verbreche, wie u.a. in „Dünnes Blut“. Die pseudo-bösen Rollen, die am Ende auch noch Humor mitbringen sollen, passen einfach nicht zu ihm.
Eine wirklich gute Fernsehunterhaltung, wobei mal allerdings schon ein bisschen Krimifan sein sollte. Gut gefallen mir die kleinen Wendungen, welche die Geschichte zwar nicht komplizieren, aber auf jeden Fall ein wenig schwungvoller werden lassen.
