
Nach dem Tod ihres besten Freundes Walter, muss Schriftstellerin Iris die geliebte Dogge übernehmen. Nicht ganz ohne Komplikationen.
Kinostart: 19. Juni 2025
Story:
In der einfühlsamen Tragikomödie LOYAL FRIEND führt der Verlust einer alten Freundschaft zum Entstehen einer ganz besonderen neuen. Nach dem Tod ihres Mentors Walter (Bill Murray) soll sich die New Yorker Schriftstellerin Iris (Naomi Watts) um seine geliebte Dogge Apollo kümmern – und findet in dem übergroßen Vierbeiner überraschend einen mittrauernden Freund.
Daten zum Film:
Tragikomödie/Drama
USA , 2024
Mit: Naomi Watts, Bill Murray, Bing, etc.
Freigabe ab 6 Jahren
Laufzeit: Ca. 120 Minuten
Universal Pictures
OT: „The Friend“
* Ich finde die Freigabe ab 6 Jahren angemessen.
Darsteller und die Rollen:
Naomi Watts: Iris
Bill Murray: Walter
Sarah Pidgeon: Val
Constance Wu: Tuesday
Ann Dowd: Marjorie
Noma Dumezweni: Barbara
Felix Solis: Hektor

Manchmal schleichen sich Filme in die Kinos, die trotz prominenter Besetzung nahezu unter dem Radar fliegen. Loyal Friend, die Verfilmung von Sigrid Nunez’ preisgekröntem Roman, ist so ein Fall. Dabei hätte das Projekt mit Naomi Watts in der Hauptrolle und einem überraschend stillen Auftritt von Bill Murray durchaus Aufmerksamkeit verdient – zumindest auf dem Papier. Die Geschichte ist als Tragikomödie angelegt, lässt sich aber besser als ruhiges Drama mit melancholischem Humor beschreiben. Im Zentrum steht eine Schriftstellerin, die nach dem Suizid ihrer besten Freundin deren Hund übernimmt – und damit auch ein Bündel an Erinnerungen, Schuldgefühlen und neuen, leisen Lebensperspektiven.
Die Regisseure Scott McGehee (bekannt für „The Deep End – Trügerische Stille“) und David Siegel wählen eine sehr entschleunigte Erzählweise, die atmosphärisch funktioniert, aber über die gesamte Laufzeit auch Geduld fordert. Viele Szenen wirken fast dokumentarisch beobachtend, andere hingegen dehnen sich unnötig in die Länge. Wer sich auf diesen Rhythmus einlassen kann, wird mit subtilen emotionalen Momenten belohnt – allen voran dank Naomi Watts, die die innere Zerrissenheit ihrer Figur eindringlich verkörpert.
Der Hund, eine ruhige, ältere Dänische Dogge, ist mehr als ein tierischer Sidekick. Er wird zur Projektionsfläche von Verlust, Trost und Bindung – ein Element, das bei Hundefreunden definitiv Resonanz erzeugt. Dennoch fehlt dem Film über weite Strecken die erzählerische Dynamik, die ein solches Thema tragen könnte. Auch die literarische Tiefe der Vorlage geht teilweise im bemüht filmischen Minimalismus verloren. Ein echtes Highlight bleibt der Kurzauftritt von Bill Murray, der dem Film in wenigen Szenen eine unerwartete Wärme und eine Prise lakonischen Humors verleiht.
Fazit: Loyal Friend ist kein klassischer Kinofilm für einen spontanen Abend, sondern eher ein ruhiges Drama über Trauer, Freundschaft und die stille Kraft der Tiere. Wer geduldiges Erzählkino mit leisen Zwischentönen sucht, könnte hier fündig werden. Für alle anderen wirkt der Film vermutlich zu träge und bedeutungsschwer.
Einzelbewertung:
Story/Idee: 7/10
Drehbuch/Umsetzung: 6/10
Darsteller/Casting: 5/10
Hauptdarsteller (Wirkung): 7/10
Nebendarsteller (Wirkung): 4/10
Schauplätze/Ausstattung: 5/10
Sprache/Dialoge: 6/10
Schnitt/Kamera: 5/10
Musik: 5/10
Kostüm: 4/10
Make-Up/Effects: 5/10
Unterhaltungswert: 5/10
Comedy-Faktor: 3/10
Gesamtwertung: 5,2 / 10
Nicht in der Gesamtwertung enthalten:
Filmtitel: 6/10 (mmh.. geht so…)
Synchronisation: 7/10