Exil

Das Drehbuch für die europäische Co-Produktion „Exil“ wurde bereits vor einigen Jahren geschrieben, doch erst am 20. August 2020 wird der Film offiziell auf der Leinwand gezeigt. Es ist ein sozialkritisches Drama mit Mobbing-Thematik, was nun ab 22. Januar 2021 im Handel erhältlich ist.

STORY:

Der im Kosovo geborene Xhafer (Mišel Maticevic) ist Pharmaingenieur, verheiratet, hat drei Kinder und lebt seit Jahren ein bürgerliches Leben in einer mittelgroßen deutschen Stadt. Nach und nach beschleicht ihn jedoch das Gefühl, dass er an seinem Arbeitsplatz diskriminiert und schikaniert wird. Dieser Eindruck verstärkt sich zusehends, und als er eines Tages eine tote Ratte an seinem Gartentor findet ist für ihn endgültig klar: seine Kollegen haben hier ein rassistisches Statement gesetzt. Von da an wird jedes Ereignis, jedes Wort, jede Geste zu einem Anhaltspunkt, ja gar zu einem Beweis für seine These. Xhafers Unbehagen wächst tagtäglich. Seine deutsche Frau Nora (Sandra Hüller) hingegen ist es leid, dass ihr Mann hinter jeder Schwierigkeit Mobbing vermutet. Mögen seine Kollegen ihn womöglich einfach nur nicht? Oder steckt doch mehr hinter den Anfeindungen? Die Vorfälle, die Xhafers Ansichten bestätigen, häufen sich. Doch geschieht dies wirklich oder bildet er sich alles nur ein?

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EXIL von Regisseur Visar Morina („Babai“) beschreibt die Chronik einer schleichend wachsenden, aber womöglich imaginären Bedrohung. Xhafer begeht diese Gratwanderung als braver Familienvater und integrierter Spießbürger, der dennoch stets Abseits zu stehen scheint. Ein faszinierender Thriller über Paranoia und Identität. Schwarz, surreal, mit Anklängen ans Genrekino und gepaart mit eigenwilligem Humor. Seine Weltpremiere feierte EXIL auf dem Sundance Filmfestival feiern. Die Deutschlandpremiere erfolgt in der Sektion Panorama der Berlinale.

Daten zum Film:

Drama mit den Themen Mobbing und Ausländerfeindlichkeit
mit Mišel Matičević, Sandra Hüller, Rainer Bock, Thomas Mraz, etc.
Laufzeit: Ca.121 Minuten
Deutschland, Belgien, Kosovo
Freigegeben ab 12 Jahren
Verleih: Alamode
(OT: Exil)

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Die Cast/Darsteller:

Mišel Matičević: Xhafer
Sandra Hüller: Xhafers Ehefrau
Rainer Bock: Urs
Susanne Bredehöft: Sekretärin Urs
Piet Fuchs: Herr Apfelbaum
Stephan Grossmann: Herr Winkler
u.v.a.

Mišel Matičević wird unmittelbar nach Abschluss seines Studiums ans Berliner Ensemble und Deutsche Theater in Berlin engagiert. Währenddessen werden auch Regisseure wie Caroline Link, Dominik Graf, Oskar Roehler, Peter Kegelevic, Rainer Kaufman, Stephan Wagner und Thomas Arslan auf seine intensiven und virilen Darstellungen innerhalb einer großen Bandbreite aufmerksam. Sie besetzen ihn in ihren anspruchsvollen Film- und Fernsehproduktionen wie ‚Blackout’, ‘Das Gelübde’, ’Die Brücke am Ibar’, ‘Hotte im Paradies’, ‘Im Angesicht des Verbrechens’, ‘Im Schatten’, ‘Lost Killers’, ‘Todesautomatik’ und ’Und Morgen leben wir wieder’. Einem internationalen Publikum wird er bekannt durch die Rolle des ‘Arpad Zelk’ in Ridley Scotts Emmy nominierter Serie ‘The Company’. Die besondere körperliche und sensible Art, mit welcher der Schauspieler die unterschiedlichsten Rollen im Film zum Leben erweckt, zeigt eine überdurchschnittliche Wandlungsfähigkeit und Intuition für das Wesen der Figuren. Sein besonderes Spiel ist mehrfach ausgezeichnet worden, darunter mit dem Adolf-Grimme-Preis und mehrfach mit dem Deutschen Fernsehpreis.

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Sandra Hüller (Nora) hat an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin studiert. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen für ihre Theaterrollen und wurde von den Kritikern der Zeitschrift Theater heute dreimal zur Schauspielerin des Jahres gewählt (2010, 2013 und 2019). Sie gewann mehrere Preise für ihre erste Hauptrolle in Hans-Christian Schmids Spielfilm REQUIEM, darunter den Silbernen Bären, den Deutschen Filmpreis und den Bayerischen Filmpreis. Außerdem erhielt sie den Europäischen Filmpreis, den Toronto Film Critics Association Award, den Deutschen Filmpreis und den Bayerischen Filmpreis für ihre Darbietung als Ines Conradi in Maren Ades TONI ERDMANN. TONI ERDMANN wurde u.a. für den Golden Globe, César, BAFTA und Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert. Zuletzt spielte sie in Justine Triets Kinofilm SIBYL und Alice Winocours Astronautendrama PROXIMA. Auf der diesjährigen Berlinale ist Sandra Hüller gleich mit zwei Filmen vertreten. Neben Visar Morinas EXIL, der in der Sektion „Panorama“ zu sehen sein wird, feiert der Thriller SCHLAF von Regisseur Michael Venus in der Sektion „Perspektive Deutsches Kino“ seine Weltpremiere.

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Der Filmemacher!

VISAR MORINA (Regie, Drehbuch, Schnitt)
Visar Morina wurde im Kosovo geboren und studiete an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Sein viel gelobtes Debüt BABAI feierte 2015 auf dem Filmfest München in der Sektion „Neues Deutsches Kino“ nationale Premiere, wo er für beste Regie, Drehbuch und Schauspiel ausgezeichnet wurde. Bei der internationalen Premiere in Karlovy Vary wurde Babai mit dem Europa Cinemas Label und beste Regie ausgezeichnet. EXIL ist Visar Morinas zweiter Langspielfilm. Das Skript wurde 2018 mit der Goldenen Lola des Deutschen Drehbuchpreises für noch nicht verfilmte Werke ausgezeichnet. Die Weltpremiere fand beim diesjährigen Sundance Filmfestival statt. Dort wurde EXIL in der Sektion „World Cinema Dramatic Competition“ gezeigt. Auf der Berlinale wird der Film in der Sektion „Panorama“ zu sehen sein.

Sharks Filmreview

Ein Film, der ganz eindeutig eine bestimmte Sparte Film bedient. Das Thema Ausländerfeindlichkeit in Kombination mit Mobbing finde ich persönlich sehr interessant. In „Exil“ werden diese Themen sehr subtil und langsam aufgebaut, bis es mehr und mehr zum Climax der Geschichte kommt. Worauf es hinausführen wird, kann man in keiner Sekunde erahnen und man fühlt immer mehr mit dem aus dem Kosovo stammenden Protagonisten. Er macht sicherlich in seiner Figur nicht alles richtig, aber ich kann es ihm in vielen Situationen nicht übel nehmen und bin sogar überrascht, mit welch solider Ruhe er die aufkommenden Hinterhältigkeiten bewältigt.

Der Film hat eine sehr interessante Anfangsphase und es wäre gut gewesen, wenn man hier nach 90 Minuten zu einem Ende gefunden hätte. Dem ist aber mal wieder nicht so und es wird ein wenig zäh. Erst knapp 10 Minuten vor dem Ende kommt wieder ein wenig mehr Pepp in die Story. Die Hauptdarsteller liefern zwar eine solide Leistung, doch fehlt es in manchen Situationen an Ausstrahlung und Strahlkraft.

HaiHaiHaiHai

In einem Satz:

Interessantes Thema, interessante Darstellungsweise und im Großen und Ganzen ein recht guter Genrefilm.

Text: The Shark, Alamode
Fotos: Alamode
Daten/Infos zum Film: Alamode, Webrecherche
Video: YouTube – Channel: MovieShark – Copyright: Alamode

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