reviewbenedetta

Paul Verhoeven meldet sich mit „Benedetta“ auf der Kinoleinwand zurück. Der Regisseur bringt mal wieder ein provokantes Werk heraus, welches die erotische Liebesgeschichte zweier Nonne und ergreifender Dramatik miteinander kombiniert. Virginie Efira und Daphné Oatakia, sowie Hollywoodstar Charlotte Rampling sind die Hauptdarsteller.

Kinostart: 02. Dezember 2021
Homevideo-VÖ: 24. Februar 2022

STORY:

Italien im 17. Jahrhundert: Hinter den Mauern des Klosters von Pescia versetzt die Novizin Benedetta Carlini (Virginie Efira) die Oberhäupter der katholischen Kirche in Aufregung, als die Wundmale Christi an ihrem Körper auftreten. Trotz anfänglicher Zweifel an der Echtheit der Stigmata steigt Benedetta als „Auserwählte Gottes“ zur Äbtissin auf. Von nun an genießt sie Privilegien in der Ordensgemeinschaft, die ihr ein geheimes Doppelleben erleichtern: Sie lässt sich von der Nonnenschülerin Bartolomea (Daphné Patakia) in die Geheimnisse körperlicher Lust einführen. Doch die ehemalige Klostervorsteherin Felicita (Charlotte Rampling) kommt dem verbotenen Treiben auf die Spur…

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Daten zum Film:

Historien-Drama
Frankreich/Niederlande, 2021
mit Virginie Efira, Daphné Patakia, Charlotte Rampling, etc.
Freigegeben ab 16 Jahren*
Laufzeit: Ca. 131 Minuten
Kino: Capelight Pictures
Home: Koch Films
OT: „Benedetta“

*  Liebe FSK, welchen Film bitte habt ihr gesehen, dass ihr „Benedetta“ ab 16 Jahren freigeben könnt. Es werden Köpfe abgeschlagen, Schädel gespalten und Blut spritzt umher. Dazu geizt Verhoeven nicht an nackter Haut und stellt die lesbischen Sexszenen in aller Deutlichkeit dar. Wenn das nicht ab 18 Jahren sein muss, und da will ich gar nicht spießig sein, dann können wir diese Altersgrenze auch einfach abschaffen. Sorry, aber DAS hier verstehe ich nicht… 

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Die Hauptdarsteller:

Virginie Efira
als 
Benedetta

Daphne Patakia
als 
Bartolomea

Charlotte Rampling
als 
Schwester Felicita

Darsteller und ihre Rollen:
Viginie Efira: Benedetta
Charlotte Rampling: Schwester Felicita
Daphne Patakia: Bartolomea
Lambert Wilson: Alfonso
Olivier Rabourdin: Alfonso Cecchi
Clotilde Courau: Midea
Hervé Pierre: Paolo Ricordati
u.a.

Virginie Efira spielt die Titelfigur „Benedetta“, eine von klein auf im Kloster aufgewachsene Nonne. Sie Schauspielerin, geboren 1977 in Brüssel, sammelte ihre ersten Erfahrungen am Theater. 1998 begann sie ihre Arbeit vor der Kamera als Moderatorin beim belgischen und später französischen Fernsehen. Den Anfang ihrer Karriere im Filmgeschäft machte sie als Synchronsprecherin. In „Garfield – Der Film“ (2004) und „Garfield 2“ (2006)  lieh sie Jennifer Love Hewitt ihre Stimme, im Animationsfilm „Robots“ (2005) war sie als Piper Pinwheeler zu hören. Nach einigen kleineren Rollen spielte sie 2011 in Anne Fontaines „Mein liebster Alptraum“. Danach drehte sie mit französischen Schauspielgrößen wie François Berléand, Gérard Depardieu und François Cluzet. Die französische Ausgabe des Lifestyle-Magazins GQ wählte sie 2013 zur „Frau des Jahres“. 2015 war sie im französischen Liebesfilm „Birnenkuchen mit Lavendel“  zu sehen, den in Deutschland fast 700.000 Zuschauerinnen und Zuschauer im Kino sahen. 2016 erfolgte in „Elle“ ihre erste Zusammenarbeit mit Paul Verhoeven an der Seite von Isabelle Huppert. Für „Victoria – Männer und andere Missgeschicke“ und das Drama „Sibyl – Therapie zwecklos“ (2019)  arbeitete sie zwei Mal mit der französischen Regisseurin Justine Triet zusammen. 2018 spielte sie in der französisch-belgischen Tragikomödie „Ein Becken voller Männer“. Die Darstellung einer schwer kranken Frau, die sich auf die Suche nach ihrem Sohn begibt, brachte ihr für „Adieu les cons“ (2020) eine César-Nominierung in der Kategorie  Beste Hauptdarstellerin ein. Für „Benedetta“, der bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes für Aufruhr sorgte, arbeitete Virginie Efira zum zweiten Mal mit Paul Verhoeven zusammen. 2021 wurde sie außerdem in die Wettbewerbsjury der Internationalen Filmfestspiele von Venedig berufen.

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Daphne Patakia spielt Bartolomea, die heimliche Liebesbeziehung von Benedetta. Sie wurde 1991 in Brüssel geboren und startete die Filmkarriere mit „Interuption“ (2015). „Spring Awakening – Rebellion der Jugend“ (2015) war eine kleine Achtungserfolg und 2018 konnte sie die Rolle der Eleanor in 5 Folgen der großartigen Serie „“Versailles“ übernehmen. Weitere Filme bisher warn u.a. „Rattrapage“ (2017), „Meltem“ (2019) und „Winona“ (2019). Aktuell ist sie zudem in der Serie „OVNI(s)“ (24 Folgen – 2021 bis 2022) zu sehen.

Charolotte Rampling spielt Schwester Felicita und eine der wichtigsten Nebenrollen des Films. Sie gibt dem Ensemble von „Benedetta“ die Starpower. Die 1946 in England geborene Schauspielerin wurde 2015 für „45 Years“  als beste Hauptdarstellerin für den Oscar nominiert. Gerade erst war sie als Reverend Mother Mohiam in der Neuverfilmung von „Dune“ zu sehen und blickt auf eine beeindruckende Karriere, die 1964 als Disco-Girl in „Yeah Yeah Yeah“ mit einer Statistenrolle begann. Es folgten heutige Klassiker wie „Die Verdammten“ (1969), „Fahr zur Hölle Liebling“ (1975), „Orca, der Killerwal“ (1977), „D.O.A. – Bei Ankunft Mord“ (1988), „Spy Game – Der finale Countdown“ (2001), „Basic Instict – Neues Spiel für Catherine Tramell“ (2006), „Die Herzogin“ (2008), und viele viele mehr.

Sharks Filmreview

Als ich die Inhaltsangabe und den Trailer gesehen habe, war mir schon fast klar, dass mich dieses provokante Werk gefallen wird. Sex prallt mit volle Wucht auf Religion und das MUSS einfach brisant werden. Zwar waren mir die beiden Hauptprotagonistinnen Virginie Efira und Daphne Patakia bislang kein Begriff, doch haben sie mich bereits in den ersten Minuten des Films bzw. deren Erscheinens von ihrer Qualität eingefangen. Man sieht und spürt die Handschrift eines Meisters wie Paul Verhoeven, der ja auch durchaus dafür bekannt ist, Themen anzupacken, die jenseits der eigentlichen Moralnorm sind. Gut so, denn solche Filmemacher brauchen wir unbedingt, damit nicht am Ende zu viele Filme wie aus einer Schablone entworfen daherkommen.

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Wer glauben mag, es handele sich um die Darstellung heimlicher Männergelüste, was die Nonnen so hinter den Kulissen treiben, der wird sicherlich hier nichts finden. Verhoeven schafft es, die Dramatik, die Unterwürfigkeit der Gottesdienerinnen zum Herrn und die Sehnsucht nach körperlicher Liebe in eine stilvolle und sehr ästhetische Form zu bringen.  Neben der eigentlichen Story, spielen auch historisch relevante Nebenthemen, wie die Verbreitung der Pest eine wichtige Rolle und runden eine über 2-Stündige Reise in die Vergangenheit zu einem beeindruckenden Werk ab. Das Tüpfelchen auf dem berühmten „i“ ist die Tatsache, dass diese Geschichte auf der Biografie einer lesbischen Nonne basiert und 1988 von Judith Cora Brown in den Handel kam. Der Titel ist „Schändliche Leidenschaft: Das Leven einer lesbischen Nonnen in Italien zur Zeit der Renaissance“.

„Benedetta“ ist mal wieder eine dieser großen Überraschungen, die ich meinem Job als Filmkritiker verdanke, denn vermutlich wäre ich normalerweise gar nicht auf diesen Film aufmerksam geworden. Da er nicht in die Kategorie des Blockbusters fällt, kann man ihn zumindest im Kino nur an sehr wenigen ausgewählten Orten sehen. Ich habe in übrigens in französischer Originalversion mit englischen Untertiteln gesehen und trotz der kleinen Sprachhürde hat er mich total eingesogen und begeistert. Voraussetzung um einen solchen Film zu sehen, ist die Tatsache, dass man historische Filme dieser anspruchsvollen Machart auch zu schätzen weiß. Kein Mainstream, aber ein geniales Filmwerk eines genialen Filmemachers.

Einzelbewertung:
Story: 8/10
Drehbuch/Dramaturgie: 8/10
Casting/Besetzung: 9/10
Hauptdarsteller: 10/10
Nebendarsteller: 8/10
Schauplätze/Ausstattung: 9/10
Sprache/Dialoge: 8/10
Schnitt: 7/10
Musik: 8/10
Kostüm: 10/10
Make-Up: 8/10
Unterhaltungswert: 9/10
Dramatik: 7/10

Nicht in der Gesamtwertung enthalten:
Filmtitel: 8/10
Synchronisation: 8/10

HaiHaiHaiHaiHaiHaiHaiHaiHai  (8,5 von 10 Sharks)

Altes Bewertungssystem: 4/5 Sharks

Fazit:

Sex trifft auf Religion und das impliziert sofort höchste Provokation. Die lesbische Liebe zweier Nonnen, die Dramatik einer historischen Phase des Unterdrückens, die Pest und viele andere Inhalte lässt Starregisseur Paul Verhoeven zu einem filmisch hochwertvollen Produkt verschmelzen.

Hier könnt ihr den Film kaufen oder Online ansehen:

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Text: The Shark, Capelight Pictures/Koch Films
Fotos:  © Capelight Pictures/Koch Films
Daten/Infos: Capelight Pictures/Koch Films, Wikipedia, IMDb
Video: YouTube – Channel: Movie-Shark – Copyright: Capelight Pictures

Der Artikel „Benedetta“ enthält Werbung!