
Zwei ungleiche Brüder werden durch ein unerwartetes Ereignis wieder zusammengeführt und müssen lernen, ihre Differenzen zu überwinden. Dabei geraten sie in familiäre Konflikte, die sowohl ernste als auch humorvolle Momente bereithalten.
Kinostart: 18. September 2025
Story:
Thomas (Christoph Maria Herbst) staunt nicht schlecht: Frisch aus dem Gefängnis entlassen, erfährt der gewiefte Immobilienbetrüger, dass er von seiner ihm unbekannten Mutter ein Haus geerbt hat – und das ist einiges wert. Wenn er es verkaufen könnte, stünde einem Neuanfang in Spanien nichts im Wege. Die Sache hat nur einen Haken: In dem Haus lebt bereits sein Halbbruder Roland (Nico Randel) – ein Fan von Oldies, Gewichtheben und sportlichen Cabrios, mit festem Job und Trisomie 21. Dass Roland ein lebenslanges Wohnrecht genießt – geschenkt! Thomas nistet sich ein und setzt sein gesamtes manipulatives Repertoire ein, um den ungeliebten Mitbewohner aus dem Haus zu drängen. Doch Roland erweist sich als willensstark und kontert Thomas’ Taktiken mit Mut und Leidenschaft. Langsam erobert er das Herz seines ganzen halben Bruders, dem dämmert, dass es nichts Wichtigeres im Leben gibt als ein Zuhause. Pocht in seiner Brust etwa doch ein Herz?
Daten zum Film:
Actionkomödie
USA, 2024
mit Jack Quaid, Amber Midthunder, etc.
Freigabe ab 18 Jahren
Laufzeit: Ca. 110 Minuten
Paramount Pictures
OT: „Novocaine“
* Ich finde die Freigabe ab 12 Jahren berechtigt.
Darsteller und die Rollen:
Christoph Maria Herbst: Thomas Bellmann
Nicolas Randel: Roland „Sunny“ Krantz
Sesede Terziyan: Yeşim Bayrak
Michael Ostrowski: Bewährungshelfer Giesser
Tristan Seith: Karsten Buchholz
Martin Brambach: Sozialamtsmitarbeiter Moosbach
Anja Herden: Monika Voss

„Ganzer halber Bruder“ reiht sich in die Reihe der deutschen Dramedys ein, die mit Familienkonflikten, Missverständnissen und viel Herz erzählen wollen. Die Ausgangsidee ist nett und bietet durchaus Potential für emotionale und humorvolle Momente. Leider wird die Geschichte von Beginn an zu vorhersehbar erzählt. Man hat oft das Gefühl, die Wendungen schon lange im Voraus zu kennen, und auch die vielen Klischees sorgen dafür, dass der Film an Originalität verliert. Was am Ende bleibt, ist ein gut gemeinter, aber wenig überraschender Blick auf Bruderbeziehungen und familiäre Bande.
Bei den Darstellern zeigt sich ein gemischtes Bild. Christoph Maria Herbst, sonst ein Garant für feinsinnige Komik und pointiertes Spiel, wirkt hier eher routiniert. Man merkt, dass er schon stärkere Auftritte hatte und diesmal nicht sein volles Potential entfalten kann. Positiv herauszuheben ist Nicolas Randel, der mit frischer Ausstrahlung und authentischem Spiel überzeugt und für mich der einzige wirkliche Lichtblick im Ensemble ist. Ganz anders die Nebenrollen: viele wirken überzeichnet oder einfach fehl am Platz, was den Gesamteindruck erheblich schmälert.
Technisch bleibt der Film unspektakulär. Schauplätze und Ausstattung wirken funktional, ohne bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Kamera, Schnitt und Musik bewegen sich im soliden Mittelmaß, erfüllen ihren Zweck, liefern aber keine echten Höhepunkte. Kostüme und Make-Up sind stimmig, aber unauffällig. In Summe ergibt sich so ein Bild, das zwar ordentlich wirkt, aber selten in Erinnerung bleibt.
Fazit:
Als Gesamtwerk bietet „Ganzer halber Bruder“ kurzweilige, wenn auch nicht sonderlich inspirierende Unterhaltung. Wer eine leichte Familiengeschichte ohne große Überraschungen sucht, dürfte sich gut aufgehoben fühlen. Für alle anderen bleibt jedoch eher der Eindruck zurück, dass man aus der Grundidee deutlich mehr hätte machen können.
Einzelbewertung:
Story/Idee: 8/10
Drehbuch/Umsetzung: 6/10
Darsteller/Casting: 8/10
Hauptdarsteller (Wirkung): 8/10
Nebendarsteller (Wirkung): 4/10
Schauplätze/Ausstattung: 5/10
Sprache/Dialoge: 6/10
Schnitt/Kamera: 6/10
Musik: 6/10
Kostüm: 7/10
Make-Up/Effects: 7/10
Unterhaltungswert: 6/10
Drama-Faktor: 6/10
Gesamtwertung: 6,4 / 10
Nicht in der Gesamtwertung enthalten:
Filmtitel: 10/10 (finde ich super!)
Synchronisation: –