Louis van Beethoven

Genie und Wahnsinn liegen sehr nah beieinander! Das war schon immer so und vermutlich ist es in der Welt der herausragenden Künstler noch viel ausgeprägter. Ludwig van Beethoven war ein solches Genie und trotz seiner Taubheit in der Lage Musikgeschichte zu schreiben! Mit dem ARD Film „Louis van Beethoven“ taucht man in seine Geschichte ein und erlebt seine Kindheitstage bis zum Tod im Jahr 1827. Zu Ehren des 250. Jahrestages des Komponisten zeigt das Erste den Film in deutscher Free-TV-Premiere am 1. Weihnachtstag um 20:15 Uhr.

STORY:

Bonn, 1778: Das musikalische Talent des achtjährigen Louis van Beethoven (Colin Pütz) sorgt für Aufsehen. Der renommierte Hoforganist Neefe (Ulrich Noethen) erkennt schon bald, dass in seinem Schüler ein Genie reift. Auch der Schau­spieler Pfeiffer (Sabin Tambrea) nimmt den Jungen unter seine Fittiche und vermittelt ihm den Mut, eigene Wege zu gehen – als freier Mensch und in seiner Kunst. Mit 16 Jahren reist Beethoven (Anselm Bresgott) nach Wien und begegnet dort Mozart (Manuel Rubey), um bei ihm zu lernen. Nicht nur der künstlerische Freiheitsdrang seines Idols, sondern auch dessen Abhängigkeit von der Gunst der Adligen bestärken Beethoven, sich über die Konventionen seiner Zeit hinwegzusetzen. Seine verpasste Liebe zu Eleonore von Breuning (Caroline Hellwig) und eine familiäre Tragödie, ausgelöst durch den frühen Tod der Mutter und den Absturz des Vaters, lassen Beethoven fast aufgeben, bevor ihn sein alter Lehrer Neefe an die Verantwor­tung aus seiner einzigartigen Begabung erinnert. Eingebettet ist die Erzählung in eine Rahmenhandlung, die kurz vor dem Tod des Komponisten spielt. Als er sich 1826 bei seinem Bruder Johann (Cornelius Obonya) in Krems einquartiert, ist der rau­schende Erfolg seiner 9. Sinfonie in aller Munde. Mittlerweile vollkommen taub, hadert Beethoven mit sich, weil sein Spät­werk die Zeitgenossen komplett überfordert. Sind seine Kom­positionen, die er nur in seiner Imagination hören kann, über­haupt noch spielbar, oder ihrer Zeit zu weit voraus Unbeirrbar glaubt der 57­Jährige an seine Musik. Gleichzeitig ist er in einer dysfunktionalen Familienkonstellation auf dem Gut seines jün­geren Bruders Johann gefangen. Gegen Johanns missgünstige Ehefrau Therese (Johanna Gastdorf) und um seinen selbstmord­gefährdeten Neffen Karl (Peter Lewys Preston) kämp fend, schaut er zurück auf verpasste Chancen und stellt sich die Frage nach dem richtigen Leben.

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Die opulente und bildstarke biographische Verfilmung über das Leben des großen Komponisten glänzt mit einer hochkarätigen Besetzung wie Tobias Moretti als Ludwig van Beethoven, dem Jungpianisten Colin Pütz als das Kind Louis und Anselm Bresgott als „jugendlicher“ Ludwig sowie Ulrich Noethen, Ronald Kukulies, Silke Bodenbender und Johanna Gastdorf in weiteren Rollen.

Louis van Beethoven

Besetzung:

Tobias Moretti: Ludwig van Beethoven (in den letzten Jahren)
Anselm Bresgott: Ludwig van Beethoven (mittleres Alter)
Colin Pütz: Louis (Ludwig) van Beethoven (als Kind)
Ulrich Nöthen: Christian Gottlob Neefe
Ronald Kukulies: Jean van Beethoven
Caroline Hellwig: Eleonore von Breuning
Peter Lewys Preston: Karl van Beethoven
Silke Bodenbender: Helene von Breuning
Cornelius Obonya: Johann van Beethoven
Johanna Gastdorf: Therese van Beethoven
Sabin Tambrea: Tobias Pfeiffer
Manuel Rubey: Mozart
Tatiana Nekrasov: Magdalena van Beethoven
Dominik Maringer: Graf Waldstein
Gabriela Lindl: Susanne Neefe
u.v.a.

Der „alte“ Beethoven begegnet uns in der „bleiernen“ Zeit der Restauration. Aber er ist nicht der menschenscheu entrückte Misanthrop, für den ihn alle halten: Er steht mitten im Leben, ist voller Pläne. Irgendwo spürt er jedoch, dass er der Welt ent­glitten ist, unverstanden, sein Geist enteilt. Die Sorge um den Neffen Karl zwingt ihn in die kleinbürgerliche Welt seines Bruders Johann, die er hasst. Die Nähe zum Bruder, der Brief Eleonores, führt ihn zurück in die Vergangenheit: Die Erinnerung daran ist ein Aufbäumen gegen den Tod, den er in sich spürt und nicht akzeptieren will.

Louis van Beethoven

Tobias Moretti übernimmt die Rolle dieser Zeitepoche des Komponisten. Natürlich verbinden wie ihn seit vielen Jahren mit dem Schäferhund REX aus der Serie „Kommissar Rex“, in der er die von 1994 bis 1998 die Hauptrolle spielte. Moretti stammt aus Österreich und begann seine Künstlerkarriere an namenhaften Theatern, wie z.B. den Münchner Kammerspielen. Seine ersten Schritte im TV machte er als Bauernbursche in der legendären „Piefke-Saga“. Nach dem Erfolg mit REX war er in zahlreichen TV- und Kinoproduktionen zu sehen. Einige seiner großen Erfolge sind z.B. „Andreas Hofer – Die Freiheit des Adlers“ (2002), „Speer und Er“ (2005), „1 1/2 Ritter“ (2008), „Deutschstunde“ (2019). Zudem war er auch in 6 Episoden der Erfolgsserie „Bad Banks“ (2018) vor der Kamera.

Dieser „jugendliche“ Beethoven ist eine absolut moderne Figur. Die Kri­sen des Hochbegabten sind universell, genauso wie die Respektlosig­keit gegenüber dem Althergebrachten und die Neugierde auf die Welt. Er hat sich von seinem Lehrer Neefe emanzipiert und steht endlich dem Fixstern seines musikalischen Lebens gegenüber: Mozart. Und erlebt eine herbe Enttäuschung. Mozart verweigert sich ihm als Lehrer, getrie­ben von den Zwängen der Wiener Mäzenatenkultur und seinen Gläubi­gern.– Beethoven kehrt zurück nach Bonn, will nicht mehr komponieren begnügt sich mit der Existenz eines „local hero“, auch gezwungen durch die soziale Not, die über die Familie mit dem Tod der Mutter und der daraus resultierenden Alkoholsucht des Vaters hereinbricht. Er stürzt sich ins Leben, um sein Talent zu vergessen und glaubt, dass es nur die Wahl zwischen totaler Hingabe an die Musik und dem Leben gibt.

Louis van Beethoven

Anselm Bresgott verkörpert den jugendlichen Beethoven, in seiner wohl wichtigsten Phase des Schaffens. Hier wird der Grundstein für all das wichtige Schaffen gelegt. Der junge Schauspieler, Jahrgang 1999, bekannt zunächst in kleinen Rollen diverser TV-Serien, bevor er dann als Mark in der Serie „Binny und der Geist“ (2014-2016) bekannter wurde und seinen nationalen Durchbruch mit dem Film „Das schönste Mädchen“ als Erfolg verbuchen konnte. 2020 war er zudem in der Serie „Think Big“ zu sehen. „Louis van Beethoven“ ist allerdings bis dato seine wichtigste Rolle der Karriere.

Er spürt ein Talent in sich, bringt eine musikalische Auffassungsgabe mit, die fast alle überfordert, die mit ihm umzugehen versuchen. Der einzige lebende Komponist, der seinen Wissensdurst zu stillen vermag, scheint Mozart zu sein. Dennoch saugt er gierig auf, was ihm die kleine Residenzstadt Bonn zu bieten vermag. Von seinen Lehrern unterfordert, kann er die Freude an der Musik nur in sich selber finden. Trotzig be­ginnt er zu begreifen, dass er sich nur auf sich selbst verlassen kann.

Louis van Beethoven

Colin Pütz, geboren 2007, spielt den Louis van Beethoven, die der Komponist Ludwig als Kind oft genannt wurde. Es ist sein Schauspieldebüt, doch kennt er es auf der Bühne zu stehen. Colin ist ein Ausnahme-Musiktalent und begann bereits im Alter von 4 Jahren mit dem Klavierspielen. 2015 hatte er seine ersten großen Auftritte beim Beethovenfest in Bonn und präsentierte dort Sonaten des Maestro. Obwohl er über keinerlei Schauspielerfahrung verfügt, konnte er die Caster begeistern und erhielt die Rolle des jungen Beethoven. Er hat übrigens alle Frühwerke auf den historischen Instrumenten selbst für den Film eingespielt!

Louis van Beethoven
Sharks Filmreview

Zunächst einmal ist es vielleicht wichtig zu wissen, dass ich Biografien, klassische Musik und vor allem auch Beethoven sehr mag. Unter diesen Voraussetzungen habe ich mich sehr auf „Louis van Beethoven“ gefreut und nutzte vor allem die besinnliche Weihnachtszeit für einen Abend voller Historie, Sonaten und Quartette. Der Film bietet eine große Breite der verschiedenen Lebensstationen des großen Komponisten, die nicht unbedingt chronologisch erzählt werden. Wer mit dem Leben Beethovens nicht unbedingt vertraut ist, könnte durch die schnellen und teilweise auch überraschenden Zeitsprünge irritiert werden. Man muss sich erst einmal einfinden, was aber aufgrund der sehr gut ausgesuchten Darsteller relativ schnell geschieht. Tobias Moretti als älterer Beethoven ist stark, auch Anselm Bresgott zeigt sehr charismatisch, wie rebellisch der Ludwig eigentlich war. Besonders schön zu sehen, dass man hier als jungen Beethoven keinen bekannten Kinderdarsteller ausgesucht hat, sondern einen Newcomer, der gleichzeitig ebenfalls in jungen Jahren ein Virtuose am Klavier ist.

Louis van Beethoven

Der Film lebt ganz eindeutig von der beeindruckenden Legacy des Ludwig van Beethoven und schon allein um seine Geschichte aufzusaugen ist diese Produktion ein Muss für Liebhaber dieser klassischen Meisterwerke. Die schnellen Zeitenwechsel in der Geschichte machen es zeitweise aber komplizierter als Notwendig. Eine chronologische Reihenfolge wäre hier meiner Ansicht nach besser und auch verständlicher gewesen. Zwar wird die Musik Beethovens immer wieder eingebracht, doch kommt sie für mich noch ein wenig zu kurz. Gern hätte ich hier noch mehr gehört und gesehen. Ein kleines inneres Fest habe ich zudem jedes Mal gefeiert, wenn der Komponist auf andere Legenden wie Mozart oder Joseph Haydn getroffen ist. Zwar wurden diese beiden ebenso genialen Musiker meiner Meinung nach nicht gebührend genug dargestellt, aber sie waren ja auch nur ein Nebenprodukt der Gesamtgeschichte.

„Louis van Beethoven“ ist vermutlich ein Film, bei dem man ganz eindeutiges Interesse an der Thematik mitbringen muss. Wer mit klassischer Musik oder der Geschichte nichts anfangen kann, der wird auch diesen Film vermutlich langweilig und wenig unterhaltsam finden. Allen Liebhabern sei gesagt, es lohnt sich sehr und bietet eine auch für mich teilweise neue Sichtweise auf den großartigen Mann namens Beethoven.

HaiHaiHaiHai

In einem Satz:

Ein sehr interessanter Blick auf das Leben des Komponisten, welcher Liebhabern von Biografien und klassischer Musik sehr viel Unterhaltung bietet.

Die Musik aus dem Film:

STREICHQUARTETTE:
* Große Fuge B-Dur (Op. 133) Artemis Quartett / Czech Ensemble Baroque
* Nr. 1 in F-Dur (op. 18,1) 2. Satz Adagio affettuoso ed appassionato / Artemis Quartett
* Nr. 13 B-Dur (Op. 130) 2. Satz Presto / Artemis Quartett
* Nr.13 in B-Dur (Op. 130) 6. Satz Finale – Allegro / Auryn­Quartett
* Nr.14 cis-moll (Op. 131) 5. Satz Presto / Artemis Quartett
* Nr.16 F-Dur (Op. 135) 4. Satz Allegro / Artemis Quartett / David Marlow (Hammerklavier)

KLAVIERSONATEN:
* Nr.14 in cis-Moll (op. 27,2) „Mondscheinsonate“Peter Lewys Preston
* D-Moll (op.31,2) „Der Sturm“ / Peter Lewys Preston
* F-moll (WoO47) „Kurfürstensonate“ Larghetto Maestoso – Allegro assai / Colin Pütz

KLAVIERQUARTETT:
* C-Dur (WoO 36) / David Marlow, Jiri Havrlant, Barbara Willi /Czech Ensemble Baroque
* 7. Sinfonie in A – Dur, 2. Satz / WDR Sinfonieorchester; Jukka­Pekka Saraste
* Variationen F-Dur über Se vuol Ballare (WoO40)Hiro Kurosaki (Violine); Linda Nicholson (Hammerklavier)
* Variationen F-Dur über Se vuol Ballare (WoO40) / David Marlow
* Acht Variationen für Klavier zu vier Händen (WoO 67) / Dominik Maringer; David Marlow
* Bagatelle Op. 119, 1Dominik Maringer
* Variationen in D-Dur (WoO65) „Righini-Variationen“/ David Marlow
* 9. Sinfonie in d-Moll Op.125 / WDR Sinfonieorchester; Jukka­Pekka Saraste

Fazit:
Musik ist ein wichtiger Bestandteil meines Lebens und meiner Arbeit! Klassische Musik brauche ich gelegentlich um Entspannung zu finden und mir der ganzen Vielfalt musikalischer Kunst immer wieder bewusst zu werden. Beethoven gehört da neben Mozart zu den Aushängeschildern dieser zeitlichen Epoche und ich verschlinge die alten Geschichten, die Biografien dieser Meister. Für mich ist das blanke Faszination! Dieser Film hat mich wieder einmal dazu gebracht, mich diesen Werken zu widmen und die Genialität zu genießen…

Die Altersfreigabe ab 12 Jahren ist durchaus gerechtfertigt, auch wenn es keine Szenen gibt, die verstörend oder gar schlimm für Jüngere sein könnten. Ab 10 Jahren wäre meines Erachtens die sinnvollere Grenze.

AUSSTRAHLUNGSTERMIN: 

Freitag, 25. Dezember 2020 im Ersten – Free-TV-Premiere!

Wiederholungen:
Samstag, 26.12.20 | 00:10 Uhr | Das Erste
Sonntag, 27.12.20 | 18:10 Uhr | ONE
Donnerstag, 31.12.20 | 13:40 Uhr | ONE

ARD-Mediathek:
Ab 17. Dezember 2020 um 20:15 Uhr für 30 Tage Online!

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Text: The Shark, Das Erste, Polyband
Fotos: © ARD Degeto/WDR/ORF/EIKON Media/Dusan Martincek, Polyband
Daten/Infos zur Serie: ARD
Video: YouTube – Channel: MovieShark – Copyright: Polyband

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