systemsprenger

Einer der Filme, der wohl in den letzten Jahren mit am Meisten für Aufsehen national und auch international sorgten, kommt am 17.05.2021 in der Free-TV-Premiere. Laut, wild, unberechenbar: Die neunjährige Benni (Helena Zengel) treibt ihre Mitmenschen zur Verzweiflung. Dabei will sie nur eines: wieder zurück nach Hause. „Systemsprenger“ von Nora Fingscheidt erzählt die Geschichte von „Benni“, einem aggressiven und schwererziehbaren Mädchen, für die man einen Weg finden möchte. In der Hauptrolle ist das großartige deutsche Schauspieltalent Helena Zengel, die erst kürzlich in Hollywood mit Tom Hanks in „Neues aus der Welt“ zu sehen war. 

STORY:

Pflegefamilie, Wohngruppe, Sonderschule: Egal, wo Benni hinkommt, sie fliegt sofort wieder raus. Die wilde Neunjährige ist das, was man im Jugendamt einen „Systemsprenger“ nennt. Dabei will Benni nur eines: Liebe, Geborgenheit und wieder bei ihrer Mutter wohnen! Doch Bianca hat Angst vor ihrer unberechenbaren Tochter. Als es keinen Platz mehr für Benni zu geben scheint und keine Lösung mehr in Sicht ist, versucht der Anti-Gewalttrainer Micha, sie aus der Spirale von Wut und Aggression zu befreien.

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Im Wettbewerb der 69. Internationalen Filmfestspielen Berlin 2019 feierte SYSTEMSPRENGER eine fulminante Premiere. Die Regisseurin Nora Fingscheidt überzeugte die Jury und durfte sich für ihr intensives und gefühlvolles Spielfilmdebüt über den Silbernen Bären Alfred-Bauer-Preis sowie über den Publikumspreis der Leserjury der Berliner Morgenpost freuen.

Daten zum Film:

Sozialdrama
Deutschland, 2019
mit Helena Zengel, Albrecht Schuch, Teddy Telclebhran, etc.
Freigegeben ab 12 Jahren*
Laufzeit: Ca. 120 Minuten
Erstausstrahlung am 17.05.2021 – ZDF
Zu sehen in der ZDF-Mediathek
(OT: „Systemsprenger“)

* „Systemsprenger“ ist ein sehr intensives und auch durchaus verstörendes Drama, welches zwar für 12-Jährige grundsätzlich verantwortbar ist, aber durch seine Darstellung des Kindes dennoch nicht für labilere Kinder geeignet ist. Die Altersgrenze setzt hier aus meiner Sicht die psychische Belastbarkeit des jeweiligen Zuschauers.

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Was sind "Systemsprenger"?

Systemsprenger werden Klienten der Pädagogik und Psychiatrie genannt, die sich nicht ins Hilfesystem zu integrieren scheinen. Sie wechseln häufig die Hilfen und die Hilfeorte, hinterlassen zum Teil große Schäden und halten die beteiligten Fachkräfte über die Maßen „in Atem“. Systemsprenger sind Personen, die aufgrund ihrer besonderen Verhaltensauffälligkeiten nur schwer in Maßnahmen der Kinder- und Jugendhilfe respektive der Behindertenhilfe integriert werden können. Sie sind ein großes Problem des gesamten sozialen Bereiches. Infolgedessen werden sie entweder von Einrichtung zu Einrichtung durchgereicht oder sie ziehen sich ganz zurück, fallen aus dem sozialen Netz, werden obdachlos oder straffällig. (Wikipedia)

Die Cast/Darsteller:

systemsprenger

Helena Zengel
als
Benni

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Gabriela M. Schmeide
als
Frau Bafané

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Tedros Teclebrhan
als
Robert

Darsteller und ihre Rollen:
Helena Zengel: Bernadette („Benni“)
Albrecht Schuch: Michael („Micha“) Heller
Gabriela Maria Schmeide: Frau Bafané
Lisa Hagmeister: Bianca Klaaß
Melanie Straub: Dr. Schönemann
Victoria Trauttmansdorff: Pflegemutter Silvia
Maryam Zaree: Elli Heller
Tedros Teclebrhan: Erzieher Robert
Gisa Flake: Lehrerin
u.a.

Helena Zengel spielt Bernadette, oder im Film nur „Benni“ genannt. Ihre Rolle als aggressives Kind in „Systemsprenger“ machte sie über Nacht zu einem echten deutschen Newcomerstar. Die 2008 in Berlin geborene Helena war 11 Jahre jung, als der Film 2019 in den Kinos und auf den Festivals erschien. Zuvor tauche sie bereits mit 5 Jahren im Musikvideo der Band „Abby“ auf und spielte ein kleines Mädchen im Spreewaldkrimi“ (2014). Ihre erste große Rolle hatte sie 2016 in „Die Tochter“. Auch Hollywood und insbesondere ihr großer Fürsprecher Tom Hanks sind auf das Megatalent aufmerksam geworden und so spielte sie 2020 an der Seite des bekannten Stars „Neues aus der Welt“ und erhielt prompt eine Nominierung für den Golden Globe. Zwischenzeitlich wurde sie auch als mögliche Oscarkandidatin gehandelt, war zwar 2021 nicht geklappt hat, aber vermutlich nur eine Frage der Zeit sein wird.

Albrecht Schuch spielt den Schulbetreuer Micha, der offenbar einen Zugang zu Benni gefunden hat. Der Schauspieler stammt aus der schönen Stadt Jena und begann seine Karriere mit einigen Kurzauftritten in TV-Serien und Filmen, wie z.B. „Bei uns um die Ecke“ (2009). Sein erster größerer Spielfilm war 2011 „Westwind“. Dieser Film war auch für den 1985 geborenen Schuch der Durchbruch und danach konnte er vor allem in der Rolle des Adam Pohl in „Bad Banks“ (12 Folgen – 2018 bis 2020) und dem Kinofilm „Berlin Alexanderplatz“ (2020) sein Talent unter Beweis stellen. 2021 wird er Franz-Josef Böhm in der „Schachnovelle“ verkörpern.

Tedros Teclebrhan kennt man heute eigentlich noch viel besser als „Teddy“. Der Schauspieler ist als Comedian in Deutschland mittlerweile ein echte Superstar und spielt hier in „Systemsprenger“ den Erzieher Robert. In so ernster Rolle ist er zwar ungewohnt zu sehen, stellt damit seine enorme Vielseitigkeit unter Beweis. Zum ersten Mal tauchte er als Schauspieler in einer Episode der TV-Serie „Kommissar Stolberg“ (2010) auf. 2009 bis 2010 war er in 4 Folgen „Laible und Frisch“ zu sehen und spielte auch in einigen TV-Filmen wie „Plötzlich 70!“ (2012) oder „Die Mamba“ (2014). Der größte Filmerfolg war bislang eine der Hauptrollen in „Halbe Brüder“ (2015) an der Seite von Sido und Samuel Finzi. Wie auch Kollege Albrecht Schuch, ist Tedros Teclebrhan in der Serie „Bad Banks“ zu sehen und für 2021 und 2022 sind bereits weitere Movies in der Post-Production.

Sharks Filmreview

Leider habe ich den Film damals im Kino verpasst und mich nun umso mehr auf die Free-TV-Premiere mit Vorab-Ausstrahlung über die Mediathek gefreut. So viel hatte ich bereits darüber gehört und Helena Zengels Weg nach Hollywood hat mich zudem enorm beeindruckt. Tom Hanks wird sicherlich nicht einfach so Fan eines jungen deutschen Schauspieltalents… da muss wirklich etwas dahinter stecken. Zudem bin ich enorm gespannt auf den ernsten Auftritt von Teddy Teclebrhan gespannt gewesen. Viele Gründe, warum man „Systemsprenger“ unbedingt sehen muss. Doch… es gibt noch viel mehr!

Dieser Film ist absolut nichts für psychisch leicht verletzbare Zuschauer. Helena Zengel eilt nicht nur ein Ruf voraus, sondern sie bestätigt diesen und ist in der Rolle der „Benni“ noch viel überzeugender als erwartet. Man sitzt eigentlich die gesamten 120 Minuten vollkommen gebannt vor dem Bildschirm und ist gleichzeitig geschockt über das Verhalten dieses Mädchens im Film. Man versucht sich unweigerlich vorzustellen, wie es wäre, wenn man selbst ein solches Kind hat oder es betreuen muss. Ein winziger Triggerpunkt und schon rastet sie komplett aus und wird dabei zur Bedrohung der anderen und sich selbst. Der Wahnsinn! Auch einen Tag nachdem ich den Film gesehen habe, kamen mir immer wieder diese Bilder in den Kopf und das Grübeln begann. Ehrlich gesagt habe ich schon sehr lange keinen Film mehr sehen dürfen, der mich so mitgenommen hat. Ich bin extrem belastbar, aber hier habe auch ich nicht immer hinschauen können und musste mich in manchen Szenen vom Bildschirm abwenden. Autorin und Regisseurin Nora Fingscheidt hat mit diesem Film ein großartiges Meisterwerk erschaffen, was durch die Jungschauspielerin Helena Zengel noch weiter genialisiert wurde.

Intensiv und extrem erdrückend! Das macht ihn nicht unbedingt geeignet für alle Filmfans, aber wer sich mit diesem Drehbuchmaterial beschäftigt und auch in Sachen Drama zu Hause ist, der sollte… ja der MUSS diesen Film auf jeden Fall gesehen haben. Schon allein die Tatsache, dass man hier Dinge sieht, die ja auch in der Realität durchaus stattfinden, macht „Systemsprenger“ zu einem genialen Filmwerk! Lediglich das Ende hat mir zu viele offenen Fragen bereitet, auf die ich sehr gern noch eine Antwort bekommen hätte.

HaiHaiHaiHai

In einem Satz:

Intensiver und extrem erdrückendes Sozialdrama mit einer gigantischen Helena Zengel und einer Inszenierung, die auch international eine berechtigte Anerkennung finden konnte.

Ausstrahlung
Mittwoch, 16. Mai 2021 um 20:15 Uhr im ZDF ausgestrahlt
und ist bereits ab dem 10. Mai 2021 in der ZDF Mediathek abzurufen.

Text: The Shark, ZDF/Port au Prince Films
Fotos:  ©ZDF und Peter Hartwig
Daten/Infos: ZDF, Imdb, Wikipedia
Video: YouTube – Channel/Copyright: Port au Prince Films

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