Altes Land

Die Romanverfilmung „Altes Land“ entwirft aus einer weiblichen Perspektive das Bild einer Epoche, in der auf Flucht und Vertreibung erst Ausgrenzung und Verdrängung folgen und schließlich der Phantomschmerz verlorener Zugehörigkeit. Episch und in gleichem Maße heutig macht der Film die Vergangenheit lebendig und gibt der Historie treibende Bedeutung für die Gegenwart. Absolut sehenswert! 

Story:

Drei Frauen, drei Generationen, ein Haus wie ein Schiff und eine Art von Familie. Nach dem gleichnamigen Bestseller von Dörte Hansen macht diese Geschichte einen Hof im malerischen Alten Land zum Schauplatz einer liebevoll respektlosen Erzählung über das Deutschland unserer Mütter und Großmütter, über Flüchtlinge, wurzellose Stadtmenschen und über Reiz und Widersinn der aktuellen Sehnsucht nach dem Landleben.

Altes Land

Iris Berben: Vera (in der Gegenwart)
Maria Ehrich: Vera (als jüngere Frau)
Nina Kunzendorf: Marlene
Milan Peschel: Karl Eckhoff (in der Gegenwart)
Kilian Land: Karl Eckhoff (als jüngerer Mann)
Peter Kurth: Hinni (in der Gegenwart)
Marius Ahrendt: Hinni (als jüngerer Mann)
Svenja Liesau: Anne
Marian Dilger: Leon
Jacob Matschenz: Christoph
Matthias Matschke: Burkhard Weißwerth
u.a.

Altes Land

Episoden Inhalte:

Sonntag, 15. November 2020, 20.15 Uhr

Altes Land
Ankommen

Ein Hof im idyllischen Alten Land wird in verschiedenen Jahrzehnten zum Zufluchtsort für zwei unterschiedliche Frauen. Doch die Frauen haben eines gemeinsam: das Gefühl, nirgendwo hinzugehören und doch auf der Suche nach einem Zuhause zu sein.

Als junges Mädchen kommen Vera und ihre Mutter als Kriegsflüchtlinge aus Ostpreußen im Alten Land an. Wider alle Erwartungen findet Vera dort nicht nur einen Ort zum Wurzeln schlagen, sondern in ihrem Stiefvater Karl auch eine Familienzugehörigkeit. Der Hof wird ihr ganzes Leben, das sie mit ihrer eigenwilligen Art vehement gegen jeden Eindringling verteidigt. Der einzige, der einen Zugang zu Vera hat, ist ihr direkter Nachbar und Freund seit Kindertagen, Hinni.

Doch Veras Altes Land ist längst zum Ort der Begegnung und der Suche für die unterschiedlichsten Menschen geworden: Auch das Aussteiger-Ehepaar Burkhard und Eva Weißwerth glaubt, dort eine idyllische Vorstellung vom Landleben jenseits der Großstadt Hamburg finden zu können. Die Landwirte Britta und Dirk zum Felde setzen dagegen alles daran, ihre Existenz zu sichern und ihren Vorstellungen des Obstanbaus trotz neumodischem Bio-Hype treu zu bleiben.

Und dann steht plötzlich Anne, die Tochter von Veras entfremdeter Halbschwester Marlene, mitsamt ihrem vierjährigen Sohn Leon vor Veras Tür. Auch in Annes Leben wollen die Puzzleteile einfach nicht zusammenpassen, und so sucht sie in ihrer Verlorenheit ausgerechnet dort Anschluss, wo keiner zu erwarten ist.

Montag, 16. November 2020, 20.15 Uhr

Altes Land
Bleiben

Raus aus einem Lebensentwurf, in dem sowieso nichts stimmt – mit diesem Vorsatz ist Anne zu Vera ins Alte Land gefahren. Von Veras schroffer Art lässt sie sich nicht beeindrucken. So wird der Hof erneut zu einem Zufluchtsort für eine junge Mutter mit ihrem Kind.

Das malerische Alte Land zeigt sich dabei so facettenreich wie seine Bewohner selbst: Hinni und Vera, die auf ihre gemeinsame und doch getrennte Vergangenheit zurückblicken, könnten noch einmal einen zarten Versuch wagen, zusammen nach vorne zu schauen. Und während Anne alles daransetzt, auf Veras Hof einen Platz für sich und ihren Sohn Leon zu finden, drohen die Weißwerths von ihren eigenen Träumen zermürbt zu werden.

Schließlich muss sich Vera fragen, ob sie bereit ist, Anne wirklich in ihr Leben zu lassen. Denn das bedeutet auch, ihr den nötigen Raum für Veränderungen zu geben, gegen die sie sich eigentlich so vehement wehrt. Vergangenheit und Gegenwart scheinen unweigerlich miteinander verbunden und sich zu wiederholen – doch können Anne und Vera gemeinsam einen neuen Anfang finden? Derweil begibt sich Marlene zielstrebig auf die Suche nach einer Familienvergangenheit, zu der sie den Anschluss verloren hat.

Ab 14.11.2020 auch in der ZDF-Mediathek verfügbar!

Fazit:
Ein sehr sehenswerter Film, der unter die Haut geht. Mal wieder ist es Iris Berben, die diesen Film auf absolutes Spitzenniveau hebt. Vielleicht nicht unbedingt für Jedermann, da es doch schwere Kost ist, aber ich zähle es ganz klar zur Kategorie „Bildungsfernsehen“!

Text: The Shark, ZDF
Fotos: © ZDF und Mathias Bothor
Daten/Infos: ZDF
Video: –

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