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Normalerweise gibt es bei mir ja immer nur Review von brandneuen Serien und weniger von 2. Staffeln… doch Sløborn hat mich damals so fasziniert und mitgerissen, dass ich hier auf jeden Fall etwas zu schreiben möchte. Die Story entstand noch vor Corona, doch was die Macher hier erschufen ist gleichzeitig beeindruckend, wie auch beängstigend. Sie haben vieles tatsächlich vorhergesehen. Nur ist Corona hier die Taubengrippe! Nun geht die Geschichte also weiter… ist das vielleicht auch unsere Zukunft? 

Streaming-Premiere: 07. Januar 2022 (ZDF-Mediathek)
Free-TV-Premiere: 11. Januar 2022 (ZDFNeo)

Zunächst ein Rückblick auf Staffel 1:

Eine Dorfgemeinschaft auf der idyllischen Nordseeinsel Sløborn erlebt ihre typisch menschlichen Dramen und Tragödien, ohne zu ahnen, dass ein tödliches Virus die Insel erreicht hat – und sich langsam und leise, aber derart gnadenlos ausbreitet, bis schließlich auch die Gutgläubigsten aufs Schmerzlichste erfahren, dass es sich um den Ausbruch einer Katastrophe handelt, die nicht nur ihren Inselfrieden bedroht – sondern die weltweite menschliche Zivilisation.

STORY Staffel 2:

Nach der Evakuierung der Insel durch die Bundeswehr leben nur noch eine Handvoll Menschen, die sich dem Abtransport zum Festland entzogen haben, auf dem Eiland. Evelin und ihre drei Brüder sind da, unterstützt von ihrem letzten Hotelgast, dem verkrachten Bestsellerautor Nikolai Wagner. Sozialarbeiterin Freja versucht mit den ihr anvertrauten Jugendlichen die Selbstversorgung auf dem Bauernhof, und Dealer Jan renoviert seine Bude. Doch als nach vier Monaten der Strom ausfällt und Piraten die Insel unsicher machen, beginnt für alle ein erbitterter Kampf ums Überleben. Evelin muss feststellen, dass ihre Schwangerschaft für sie und ihr Kind ein hohes Risiko birgt, und gemeinsam mit ihren Brüdern und Verbündeten schmiedet sie einen Fluchtplan, um die Insel zu verlassen. Währenddessen eskalieren in Frejas Gruppe die Probleme. Ella verlässt den gemeinsamen Bauernhof und schließt sich Jan an, während sich zwischen Freja und dem unzufriedenen Devid ein heftiger Streit um den Führungsstil der Gruppe entspinnt.

Daten zur Serie:

Endzeit-Drama-Serie
Deutschland, 2021
mit Emily Kusche, Alexander Scheer, etc.
Sharks-Empfehlung: Ab 12 Jahren*
Staffel 1  (10 Folgen) – Staffel 2 (6 Folgen)
OT: „Sløborn“

* Was Serie ist, wurde ja tatsächlich in vielen Punkten Realität und die hat ja auch keine Altersbeschränkung. Dennoch denke ich, dass man Kids nicht unnötig weiter mit einer solchen Thematik belasten sollte. Wer weiß schon, wie alles noch kommt. Manchmal ists besser nichts zu wissen.

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Die Hauptdarsteller:

Emily Kusche
als
Evelin Kern

Aaron Hilmer
als
Devid

Adrian Grünewald
als
Hermann „Herm“

Alexander Scheer
als
Nikolai Wagner

Darsteller und ihre Rollen:
Emily Kusche: Evelin Kern
Alexander Scheer: Nikolai Wagner
Ron Antony Renzenbrink: Alexander Kern
Maximilian Brauer: Peter Kern
Phileas Heyblom: Lukas Kern
Mads Hjulmand: Jan Fisker
Aaron Hilmer: Devid
Lea van Acken: Ella
Adrian Grünewald: Hermann „Herm“
Nina Diedrich: Freja
Zoran Pingel: Lobo
Safinaz Sattar: Hatice
Noemi Nicolaisen: Zoe
u.a.

Emily Kusche hat bereits in der ersten Staffel mit der Rolle der Evelin eine Hauptrolle eingenommen, wird aber in Season 2 noch präsenter! Die Berlinerin wurde 2002 geboren und war in Werbespots und einer kleinen Rolle der TV-Serie „Löwenzahn“ zu sehen. Im Jahr 2013 konnte sie dann in „Das kleine Gespenst“ ihre erste Kinorolle verbuchen. Sie hat bereits einen ausgezeichneten Karriereweg beschritten und spielte u.a. in „Tigermilch“ (2017), „Steig.Nicht.Aus“ (2018), dem Schweiger-Film „Ballon“ (2018), dem Blockbuster „Das perfekte Geheimnis“ (2019), „Cortex“ (2020), u.a. wichtige Rollen bzw. Nebenrollen. „Sløborn“ ist ihr bis dato größter Erfolg, auf dem sie garantiert weiter aufbauen wird.

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Alexander Scheer übernimmt wieder die Rolle des Schriftstellers Nikolai Wagner. Er wurde 1976 in Ost-Berlin geboren und erhielt eine fundierte künstlerische Ausbildung in der damaligen DDR. Hier spielte er kleinere Produktionen, Werbefilme und wurde schließlich bei einem Casting für den Kultfilm „Sonnenallee“ (1999) entdeckt. 2001 dann auch sofort der Durchbruch als Viktor Vogel im gleichnamigen Film und mit der Serie „Berlin Berlin“ (60 Folgen – 2003 bis 2005) wurde er in der Rolle des Lenny zu einem Serienstar.  Weitere Erfolge des Darstellers sind u.a. „Tangerine“ (2008), „Als der Weihnachtsmann vom Himmel fiel“ (2011), „Westen“ (2013), „Tschick“ (2016), „Niemandsland – The Aftermath“ (2019), „The Spy“ (2019), die Serie „Hausen“ (8 Folgen – 2021) und „Blood Red Sky“ (2021). Zudem war er als junger Teague in „Pirates of the Caribbean: Salazars Rache“ vor der Kamera. Scheer erhielt als bester Schauspieler in „Gundermann“ (2018) den Bayerischen Filmpreis.

Die Serie „Sloborn“ hat mich damals mehr als überrascht! Ich hatte sie auf meiner „To-do-Liste“, konnte aber nicht ahnen, was mich da erwartet! Die Taubengrippe hat Menschen getötet und die Regierung dazu gebracht, Geschäfte zu schließen und Quarantänen zu verhängen. Die Serie entstand 2019, also deutlich vor der heutigen realen Corona-Pandemie. Das war es auch, was mich so fasziniert und gleichzeitig beängstigt hat. Nun, 2022, haben wir noch immer mit Covid-19 zu tun und die Geschichte rund um die letzten Überlebenden auf der Insel geht in einer weitere Runde. Ich hoffe einfach, dass die hellseherischen Fähigkeiten der Macher aufgebraucht sind und Staffel 2 wirklich nur noch reine Fiktion sind.

Im Zentrum der Geschichte dieser weiteren 6 Episoden steht Evelin Kern und ihre drei Brüder. Sie leben versteckt auf der Insel, doch sie sind nicht allein. Ihnen gegenüber ist noch der Autor Nikolai Wagner, der in Staffel 1 ein richtiger Stinkstiefel war. Das ist er zwar noch immer, aber er entpuppt sich tatsächlich zu einer super Persönlichkeit mit einigen lustigen Sprüchen in der doch eher bedrückenden Thematik. Insgesamt hat man die Folgeninhalte auf verschiedene Handlungsstränge aufgeteilt und so erlebt man den Kampf ums Überleben aus verschiedenen Perspektiven. Man kann nur wenig vorausahnen, was auch Staffel 2 in einigen Folgen extrem spannend macht. Auch wenn die Grippe hier noch eine Basisrolle spielt, so sind es im Gegenzug zu den ersten zehn Folgen hier eher die menschlichen Schicksale und Dramen.

Staffel 1 ist und bleibt unübertroffen und so kann ich zwar sagen, dass auch die neue Season durchaus einen großen Unterhaltungswert hat, aber nicht an das vorherige heranreichen kann. Um alles zu verstehen, muss man auch auf jeden Fall alles bislang gesehen haben, da man ansonsten viele Situationen, Dialoge und Inhalte nur schwer bis gar nicht versteht. Hauptdarstellerin Emily Kusche als Evelin und Alexander Scheer als Nikolai sind für mich hier die Überflieger und tragen die ganze Serie mit ihrer Leistung und Ausstrahlung. Einige der Nebenrollen finde ich zu wenig charismatisch, lediglich Lea van Acken als Ella möchte ich hier noch lobend erwähnen. „Sloborn“ wurde zu weiten Teilen auf Norderney und in der Danziger Bucht gedreht, was in Sachen Location und Drehort einen klaren Pluspunkt in Sachen Realismus bringt. Man hat tatsächlich den Eindruck, die nur in der Fiktion existierende Insel sei irgendwo vorhanden. Am Ende bleiben allerdings noch immer Fragen offen, was mich zu der Annahme verleitet… es wird eine dritte Staffel geben! Ich freu mich drauf!

Einzelbewertung:
Story: 7/10
Drehbuch/Dramaturgie: 7/10
Casting/Besetzung: 7/10
Hauptdarsteller: 9/10
Nebendarsteller: 5/10
Schauplätze/Ausstattung: 8/10
Sprache/Dialoge: 7/10
Schnitt: 7/10
Musik: 7/10
Kostüm: 7/10
Make-Up: 6/10
Unterhaltungswert: 9/10
Dramatik: 7/10

Nicht in der Gesamtwertung enthalten:
Serientitel: 10/10
Synchronisation: –

HaiHaiHaiHaiHaiHaiHaiHaiHai (6,5 von 10 Sharks)

Fazit:

Wie schon in Staffel 1 ist der Unterhaltungswert durchaus groß! Einige spannende und dramatische Elemente, aber am Ende leider nicht so gut, wie die ersten 10 Folgen.

Text: The Shark, ZDF
Fotos: © ZDF, Syrreal Entertainment, Christian Alvart
Daten/Infos: ZDF, Webrecherche
Video: YouTube – Channel: ZDF – Copyright: ZDF und Syrreal Entertainment

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